6/05
Juni 2005
 
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Abstieg in die Gruft

Was sonst nur wenigen vorbehalten ist, wurde im vergangenen Jahr 29 TU-Studierenden gestattet - sie durften die Gruft im Mausoleum des Charlottenburger Schlossgartens für Studienzwecke betreten. Dort ruhen, ferrnab der Öffentlichkeit, die Gebeine hoher Damen und Herren blauen Geblüts, die Hohenzollern. 1810 war Preußens Königin Luise im Alter von nur 34 Jahren an Typhus gestorben. Noch im selben Jahr ließ ihr Gemahl, Friedrich Wilhelm III., ein Mausoleum für sie erbauen, um sich 1840 neben sie betten zu lassen. Auch der erste deutsche Kaiser Wilhelm I. ruht hier. Die Studierenden des Masterstudiengangs Denkmalpflege erarbeiten Vorschläge zur Restaurierung des Bauwerkes. Die Studenten dokumentierten erstmals die fünf verschiedenen Bauphasen, vermaßen das Mausoleum und kartierten Schäden. Feuchtigkeit dringt durch das Gemäuer, da die Fundamente im Grundwasser stehen. Risse in den Sandsteinseitenfassaden deuten auf Konstruktionsfehler hin, der Schimmel ist auf bauphysikalische Mängel zurückzuführen. Eine vollständige Abdichtung des Bauwerkes wäre zu teuer, die Studierenden wollen daher die Räume permanent auf rund fünf Grad Celsius klimatisieren. Die Studierenden empfehlen weiterhin, die Decke und die Wände mit Kalkschlämmen zu überziehen, um die Atmung der Oberflächen zu begünstigen. Das Geheimnis, wer das Gebäude entwarf, konnte dagegen nicht gelüftet werden.

Sybille Nitsche

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