Mit allen akademischen Rechten
Universität in Berkeley und Professor Adam Wolisz setzen
die wissenschaftliche Kooperation fort
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Trotz ernsthafter
Wissenschaft für Späße immer zu haben: Der neue
Berkeley-Professor Adam Wolisz
Foto: TU-Pressestelle/Dahl |
Die Universität
von Kalifornien in Berkeley (UCB) hat Prof. Dr. Adam Wolisz
vom Institut für Telekommunikationssysteme der TU Berlin, Fachgebiet
Telekommunikationsnetze, zum 1. Juli zum Adjunct-Professor berufen.
Damit würdigt die Universität seine wissenschaftliche
Leistung und die von ihm seit mehreren Jahren initiierte wissenschaftliche
Kooperation zwischen den beiden Hochschulen. Aus der Zusammenarbeit
sind allein in den vergangenen zwei Jahren auf dem Gebiet der drahtlosen
Kommunikation zehn Veröffentlichungen hervorgegangen.
Die Adjunct-Professur, mit einer Honorarprofessur hierzulande vergleichbar,
wird nach einem internationalen Gutachterverfahren vergeben. Sie
spricht dem Ernannten alle akademischen Rechte der UCB zu. Die Professur
erfordert, dass die wissenschaftliche Zusammenarbeit in Forschung
und Lehre intensiv fortgesetzt wird. Adam Wolisz ist stolz auf diesen
Titel. Schließlich sei die UCB nicht irgendeine Hochschule,
sondern weltweit führend in den Bereichen Kommunikation und
Computer Engineering, sagt Wolisz. Neben gemeinsamen Forschungen
zu Sensornetzwerken arbeitet Wolisz mit seinen Kollegen in Berkeley
an dem Problem der Mehrfachnutzung von Funk-Frequenzen.
"Zurzeit sind Frequenzen für neue Dienste kaum mehr zu
haben", erklärt Adam Wolisz. Messungen an mehreren Orten
hätten jedoch ergeben, dass nur auf wenigen Frequenzen zu einem
bestimmten Zeitpunkt wirklich eine hohe Auslastung erfolge. Andere
Frequenzen seien dagegen kaum genutzt. Wolisz und seine Kollegen
in Amerika forschen daran, wie lizenzierte Frequenzen in zeitlichen
Phasen, in denen der rechtmäßige Inhaber sie nicht nutzt,
für Zweitinteressenten nutzbar gemacht werden können.
Die Herausforderung besteht darin, dass der eigentliche Besitzer
durch die Zweitnutzung nicht beeinträchtigt werden darf. Virtuelle,
nicht lizenzierte Spektren heißt das Thema. Ein völlig
neues Gebiet, das extrem große Kapazitäten für neuere
Nutzungsarten erschließen wird, etwa beim Internetzugang im
lokalen Bereich. Doch zuvor sind viele hochkomplizierte Fragen zu
klären: Wie bewerkstelligt man das "Lauschen", um
momentan freie Frequenzen zu identifizieren, oder wie organisiert
man, dass die Kommunikation unter den Zweitnutzern fortgeführt
werden kann, wenn der rechtmäßige Besitzer "zurückkommt"
und die Frequenz für sich benötigt? "Aber auch juristische
Probleme sind zu klären", sagt Professor Wolisz. Zum Beispiel,
ob die Nutzung der Frequenzen durch Zweite und Dritte ohne Zustimmung
des eigentlichen Inhabers überhaupt möglich ist. Dafür
hat sich Adam Wolisz eine Juristin in sein Team geholt.
Sybille Nitsche
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