6/05
Juni 2005
 
TU intern
6/2005 als
pdf-Datei
(1,2 MB)
 Themenseiten 
Titel
Inhalt
Aktuell
300 Jahre
Charlottenburg
Hochschulpolitik
Lehre & Studium
Forschung
Alumni
Menschen
Tipps & Termine
Vermischtes
Impressum
TU-Homepage

Mit allen akademischen Rechten

Universität in Berkeley und Professor Adam Wolisz setzen die wissenschaftliche Kooperation fort

 
  Trotz ernsthafter Wissenschaft für Späße immer zu haben: Der neue Berkeley-Professor Adam Wolisz
Foto: TU-Pressestelle/Dahl

Die Universität von Kalifornien in Berkeley (UCB) hat Prof. Dr. Adam Wolisz vom Institut für Telekommunikationssysteme der TU Berlin, Fachgebiet Telekommunikationsnetze, zum 1. Juli zum Adjunct-Professor berufen. Damit würdigt die Universität seine wissenschaftliche Leistung und die von ihm seit mehreren Jahren initiierte wissenschaftliche Kooperation zwischen den beiden Hochschulen. Aus der Zusammenarbeit sind allein in den vergangenen zwei Jahren auf dem Gebiet der drahtlosen Kommunikation zehn Veröffentlichungen hervorgegangen.

Die Adjunct-Professur, mit einer Honorarprofessur hierzulande vergleichbar, wird nach einem internationalen Gutachterverfahren vergeben. Sie spricht dem Ernannten alle akademischen Rechte der UCB zu. Die Professur erfordert, dass die wissenschaftliche Zusammenarbeit in Forschung und Lehre intensiv fortgesetzt wird. Adam Wolisz ist stolz auf diesen Titel. Schließlich sei die UCB nicht irgendeine Hochschule, sondern weltweit führend in den Bereichen Kommunikation und Computer Engineering, sagt Wolisz. Neben gemeinsamen Forschungen zu Sensornetzwerken arbeitet Wolisz mit seinen Kollegen in Berkeley an dem Problem der Mehrfachnutzung von Funk-Frequenzen.

"Zurzeit sind Frequenzen für neue Dienste kaum mehr zu haben", erklärt Adam Wolisz. Messungen an mehreren Orten hätten jedoch ergeben, dass nur auf wenigen Frequenzen zu einem bestimmten Zeitpunkt wirklich eine hohe Auslastung erfolge. Andere Frequenzen seien dagegen kaum genutzt. Wolisz und seine Kollegen in Amerika forschen daran, wie lizenzierte Frequenzen in zeitlichen Phasen, in denen der rechtmäßige Inhaber sie nicht nutzt, für Zweitinteressenten nutzbar gemacht werden können. Die Herausforderung besteht darin, dass der eigentliche Besitzer durch die Zweitnutzung nicht beeinträchtigt werden darf. Virtuelle, nicht lizenzierte Spektren heißt das Thema. Ein völlig neues Gebiet, das extrem große Kapazitäten für neuere Nutzungsarten erschließen wird, etwa beim Internetzugang im lokalen Bereich. Doch zuvor sind viele hochkomplizierte Fragen zu klären: Wie bewerkstelligt man das "Lauschen", um momentan freie Frequenzen zu identifizieren, oder wie organisiert man, dass die Kommunikation unter den Zweitnutzern fortgeführt werden kann, wenn der rechtmäßige Besitzer "zurückkommt" und die Frequenz für sich benötigt? "Aber auch juristische Probleme sind zu klären", sagt Professor Wolisz. Zum Beispiel, ob die Nutzung der Frequenzen durch Zweite und Dritte ohne Zustimmung des eigentlichen Inhabers überhaupt möglich ist. Dafür hat sich Adam Wolisz eine Juristin in sein Team geholt.

Sybille Nitsche

© TU-Pressestelle 6/2005 | TU intern | Impressum | Leserbriefe