Viel Geld für nächstes Förderprogramm der EU-Kommission
Beteiligung der TU-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler
steigt kontinuierlich
Das wichtigste Instrument der Europäischen Kommission, um
die Forschung zu fördern, ist das Forschungsrahmenprogramm.
TU-Angehörige nehmen jedoch mehr und mehr auch andere Programme
in Anspruch, wie eLearning, AsiaLink, INTAS, Alfa, INTERREG oder
ESF. Die Beteiligung unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
an diesen Programmen ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen.
So erhöhte sich der Anteil am Drittmittelvolumen der TU Berlin
von 7598000 Euro im Jahr 2000 auf 12373000 Euro im Jahr 2004. Das
derzeit aktuelle 6. Forschungsrahmenprogramm ist mit rund 20 Milliarden
Euro bis zum Jahr 2006 das weltweit größte Forschungsförderprogramm.
Hier gibt es 78 Projekte mit TU-Beteiligung, darunter sechs Projekte,
die von der TU Berlin koordiniert werden. Thematische Schwerpunkte
sind die Informationstechnologien und die Bereiche Verkehr und Umwelt.
Allein 30 Projekte laufen in der traditionellen Projektart, den
"Spezifischen gezielten Forschungsprojekten" (Specific
Targeted Research Projects, STREPs). Mit durchschnittlich sieben
bis zehn Partnern und einer dreijährigen Laufzeit ist dies
die beliebteste Projektart. Die neu eingeführten Instrumente
"Integrierte Projekte" (IP) und "Exzellenznetzwerke"
(NoE) mit weitaus größeren Partnerkonsortien und längerer
Laufzeit wurden nicht so gut angenommen. Die TU Berlin beteiligte
sich aber an 16 Integrierten Projekten und elf Exzellenznetzwerken.
Die restlichen 21 Projekte verteilen sich vor allem auf Mobilitäts-
("Marie Curie"), Koordinierungs- und Unterstützungsmaßnahmen.
Kritisch sehen viele Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen die
gestiegenen administrativen Hürden. Durch eine erhöhte
Berichtspflicht und die vorgeschriebene kostenpflichtige Einbindung
eines Wirtschaftsprüfers gingen nicht nur Arbeitszeit, sondern
auch Fördergelder der Forschung verloren. Im folgenden Rahmenprogramm
wird die Europäische Kommission diese Kritik aufgreifen und
die Abwicklung vereinfachen. Beibehalten werden aber Instrumente,
die sich im 6. RP bewährt haben, um einen nahtlosen Übergang
zu gewährleisten.
Das 7. Forschungsrahmenprogramm soll Anfang 2007 starten und bis
2013 laufen. Mehr als 72 Milliarden Euro Fördergeld sieht der
bisherige Entwurf vor. Er weist vier spezifische Programme aus:
ZUSAMMENARBEIT
Förderung von grenzüberschreitender Zusammenarbeit durch
Verbundprojekte und -netze in neun Themenbereichen: Gesundheit,
Informations- und Kommunikationstechnologien, Nanowissenschaften
und -technologien, Werkstoffe und neue Produktionstechnologien,
Biotechnologie, Energie, Umwelt, Verkehr sowie Sicherheit und Weltraum
IDEEN
Europäische Teams stehen im Wettbewerb bei der "Forschung
an den Grenzen des Wissens". Ein eigenständiger Forschungsrat
soll diese künftig unterstützen. Gefördert werden
fast alle Wissenschaftsbereiche.
MENSCHEN
Die "Marie-Curie-Maßnahmen" zur Förderung der
Ausbildung und Laufbahnentwicklung von Forschern werden ausgebaut.
KAPAZITÄTEN
Unterstützt werden zentrale Aspekte europäischer Forschungs-
und Innovationskapazitäten (Forschungsinfrastrukturen, Forschung
zugunsten von kleinen und mittelständischen Unternehmen, regionale
forschungsorientierte Cluster etc.).
Cornelia Borek,
EU- und internationale Forschungförderung
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