NACHGEFRAGT
Viel essen, viel abnehmen!
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Martin Kunz,
FOCUS
Foto: privat |
TU intern befragt Wissenschaftsjournalistinnen und -journalisten,
was für sie die spannendste Forschungsnachricht der jüngsten
Zeit war und welches Thema mehr Aufmerksamkeit in den Medien verdient.
Martin Kunz, 45, Ressortleiter Forschung & Technik beim Magzin
FOCUS, antwortet.
Ich finde Forschungsergebnisse immer dann besonders prickelnd,
wenn sie sich praktisch umsetzen lassen. Die Ernährungsforscherin
Barbara Rolls von der Penn State University entdeckte beispielsweise,
dass Menschen immer ein bestimmtes Volumen essen, bis sie satt sind,
egal wie viele Kalorien und welche Mengen an Kohlenhydraten, Fett
oder Eiweiß darin enthalten sind. In aktuellen Studien wies
sie nach, dass man mit sättigenden Portionen geringerer Energiedichte
auch besser abnimmt als mit den üblichen Verzichts-Diäten.
Also viel essen, viel abnehmen! Um beim Speisen zu bleiben, eine
weitere spannende Nachricht, die zur praktischen Umsetzung allerdings
noch einen längeren Weg zurückzulegen hat: Hannelore Daniel
von der TU München setzte Testessern verschiedene Tomatensaucen
vor. Ein Extrakt verlängerte das Leben der Probanden sogar
um sagenhafte 30-40 Prozent - diese gehörten allerdings zu
der Spezies C.elegans, einem Fadenwurm.
Wie sich welche Nahrungsmittel auf den individuellen Stoffwechsel
des menschlichen Körpers auswirken, ist eine der interessantesten
Fragen der Wissenschaft und der wichtigsten für die Weltgesundheit.
Die Ernährungsforschung hat im allgemeinen Bewusstsein noch
nicht den Rang, der ihr gebührt.
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