Nie mehr Zufallstreffer
Welche Möglichkeiten die Personalentwicklung auch in der
Universität bietet
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Ein Instrument der Personalentwicklung
ist das Vier-Augen-Gespräch zwischen Chefin oder Chef und
Mitarbeiterin oder Mitarbeiter, das die Personalentwickler Lutz
Münter und Elke Röth hier demonstrieren
Foto: TU-Pressestelle |
"Viele Skeptiker, die sich auf Methoden zur Personalentwicklung
eingelassen haben, sind heute überzeugt", sagt Elke Röth.
"Denn es kommen zum Beispiel in Mitarbeitergesprächen
oft Probleme des Büroalltags zur Sprache, die sonst niemals
besprochen worden wären." TU-Mitarbeiterin Elke Röth
ist zuständig für die Weiterbildung in der Personalentwicklung.
Zusammen mit ihrem Kollegen Lutz Münter arbeitet sie seit 2001
dafür, die Instrumente der "Personalentwicklung"
in der Universität brauchbar zu machen.
Was ist nun Personalentwicklung? "Es sind Methoden, Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter nach ihren ganz individuellen Fähigkeiten zu
fördern", erklärt Lutz Münter. "Ziel ist
natürlich, dass die Arbeit einer Abteilung reibungslos und
effizient bei gleichzeitiger hoher Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit
abläuft." Das kann durch Mitarbeiter-Vorgesetzten-Gespräche
passieren, die vertraulich sind, die nach ganz bestimmten Mustern
ablaufen und in denen auch Zielvereinbarungen getroffen werden können,
oder durch ein Führungskräfte-Feedback, in dem auch die
Leistungen der Chefs beurteilt werden, durch Schulungen sowohl der
Mitarbeiter als auch der Vorgesetzten und durch andere Maßnahmen.
Seit Jahren bereits schrumpft die Personaldecke nicht nur im öffentlichen
Dienst, sondern auch in der Universität, die sich als Körperschaft
des öffentlichen Rechts eng an die Gegebenheiten des öffentlichen
Dienstes anlehnt, zum Beispiel bei den Tarifen. Die Aufgaben bleiben
aber oft die gleichen, Einschränkungen bei den Dienstleistungen
nimmt keiner gern hin. In einer Universität gelten zwar andere
Voraussetzungen, von den Personalkürzungen ist sie aber ebenso
betroffen. Während es im öffentlichen Verwaltungsapparat
um adäquate Verwaltung der Steuergelder und Serviceleistungen
am Bürger geht, sieht die Universität ihre Aufgabe darin,
in Forschungs- und Lehrtätigkeiten exquisite Arbeit zu leisten.
Um die gleich bleibende Leistungsstärke zu gewährleisten,
ist der Berliner Verwaltung die "Personalentwicklung"
inzwischen per Gesetz verordnet worden. Für die Universitäten
ist sie freiwillig. An der TU Berlin gab es 1998 eine große
Verwaltungsreform, die von der Unternehmensberatung A. T. Kearney
begleitet wurde. Seitdem arbeitet die TU Berlin daran, zu untersuchen,
in welchen Bereichen diese Instrumente sinnvoll eingesetzt werden
können.
"Insbesondere die neu berufenen Professorinnen und Professoren
muss man meist nicht lange überzeugen", erzählt Lutz
Münter von seinen Gesprächen. "Sie bringen oft bereits
Erfahrungen mit Personalentwicklungsmethoden aus der privaten Wirtschaft
mit, wo diese schon länger erfolgreich angewandt werden."
Doch auch einige Verwaltungsbereiche der TU Berlin haben schon gute
Erfahrungen gemacht, zum Beispiel mit "strukturierten Auswahlgesprächen",
die dazu führen, dass man bei Personalentscheidungen nicht
auf Zufallstreffer angewiesen ist, sondern aus der Zahl der Bewerber
den am besten geeigneten Mitarbeiter herausfindet. Mit der Gruppe
der Hochschulsekretärinnen ist ein Pilotprojekt zur Umsetzbarkeit
des Instruments der Leistungsanreize in den Fakultäten angedacht.
Doch vorerst geht es darum, Überzeugungsarbeit zu leisten.
"In der Weiterbildung können wir durchaus auch Trainings
anbieten, die ganz spezifisch auf bestimmte Arbeitsbereiche zugeschnitten
sind", stellt Elke Röth in Aussicht. Infos, Fragebögen,
Anleitungen und Ähnliches gibt es bereits online (Personalabteilung/Organisation).
Patricia Pätzold
www.personalabteilung.tu-berlin.de
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