Spendenaufruf mit großem Erfolg
TU-Alumni geben 80000 Euro für Hörsaalsanierung
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Stolz enthüllen TU-Präsident
Kurt Kutzler (l.) und der Initiator der Spendenaktion, Helmut
Baumgarten, die Erinnerungstafel im neuen Hörsaal
Foto: TU-Pressestelle |
Bis zum Schluss wurde geschraubt und gebohrt. Doch pünktlich,
als die Gäste kamen, war alles geräumt und der neue Horst-Wagon-Hörsaal
im TU-Hauptgebäude präsentierte sich als wahres Schmuckstück.
Zu seiner feierlichen Eröffnung waren am 28. Oktober 2005 alle
Spender und Spenderinnen geladen, die dem Aufruf von Prof. Dr. Helmut
Baumgarten gefolgt waren, im Andenken an ihren ehemaligen Lehrer,
Prof. Dr. Horst Wagon, für einen Hörsaal zu spenden (s.
TU intern 10/2005).
Die Spendenaktion war ein voller Erfolg. Professor Baumgarten schrieb
rund 500 Absolventen und ehemalige Mitarbeiter an, davon sind 117
Mitglied im nationalen Alumni-Programm, das von der Pressestelle
geleitet wird. "Gern komme ich Ihrem Spendenaufruf nach und
beteilige mich mit fünf Prozent an den Gesamtkosten der Modernisierung
des Hörsaals, da ich meinen ,alten Prof' sehr geschätzt
habe", schrieb TU-Alumnus Erman Tanyildiz, Vorstand der OTA-Hochschule,
der 3000 Euro spendete. Insgesamt konnte Helmut Baumgarten bis Ende
Oktober 80000 Euro von fast 200 Spendern einnehmen, mehr als die
Sanierung des Hörsaals kostete.
Aus dem überschüssigen Betrag soll nun in Zusammenarbeit
mit der Gesellschaft von Freunden der TU Berlin e.V. eine Stiftung
gegründet werden, die einen Innovationspreis für herausragende
Leistungen im Wirtschaftsingenieurwesen vergeben wird. Und nicht
nur viel Geld ging ein, auch in zahlreichen Briefen machten die
Spender deutlich, wie positiv sie diese Aktion sehen (s.a. unten
stehenden Auszug aus einem Brief). Passend fasste dies Dr. Werner
Zarth, Wagon-Schüler und heute tätig bei ThyssenKrupp,
zusammen: "Von zwei Dingen bin ich besonders angetan. Zum einen,
dass unserem [...] Lehrer Professor Wagon mit der geplanten Namensgebung
ein Akt der Ehre und Dankbarkeit erwiesen wird [...]. Zum anderen,
dass Sie aktiv auf ,Ehemalige' zugehen, um durch deren Unterstützung
konkrete Verbesserungen für die heute Studierenden herbeiführen
zu können. Ich denke, wir alle werden künftig in dieser
Weise viel mehr Aktivitäten entwickeln müssen."
Eine Tafel im Hörsaal erinnert an Horst Wagon und an diejenigen,
die zu seinem Andenken für die TU Berlin so großzügig
spendeten.
Bettina Klotz
Vorlesung für Frühaufsteher
Erinnerungen an Professor Horst Wagon
Sehr geehrter Herr Baumgarten,
mit Freude und einer ganzen Menge Erinnerungen habe ich in
der letzten Ausgabe (TU intern 10/2005) von Ihrem Projekt
gelesen, den Hörsaal 1012 zu renovieren und ihm nach
erledigter Arbeit den Namen "Horst-Wagon-Hörsaal"
zu geben.
Ich habe 1971 und 1972 Herrn Professor Wagon gehört
[...]. Die Vorlesung begann ja grundsätzlich um 8 Uhr.
Das hatte den Vorteil, dass ich mit wenigen Kollegen, die
auch Frühaufsteher waren, quasi im familiären Charakter,
Herrn Professor Wagon genießen konnte. Wenn ich es richtig
in Erinnerung habe, haben Sie mich bei den Übungen und
Seminaren betreut. Das, was wir bei Ihnen nicht richtig verstanden
hatten, konnten wir ohne weiteres Herrn Professor Wagon fragen.
Es ist auch vorgekommen, dass er gesagt hat: "Dann kommen
Sie mal in mein Büro." Gern erinnere ich mich auch
daran, dass er uns eingeladen hatte, an einem Treffen der
Wirtschaftsingenieure im damaligen Berliner Hilton teilzunehmen.
So haben wir etwas von der großen weiten Welt der Wirtschaftsleute
mitbekommen können. Ich habe 1974 im Fachbereich 13 am
Zuckerinstitut mein Diplom gemacht. Heute bin ich Werkleiter
bei der Südzucker AG für die Werke Wabern und Warburg.
[...]
Indem ich Sie ganz herzlich zu Ihrem Projekt beglückwünsche,
grüße ich aus Warburg in Westfalen.
Christian Voß
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