Der fehlende Appetit
Zögerliche Akzeptanz von neuen Abschlüssen in der
Wirtschaft - Verbände fordern mehr Engagement
"Wir können es uns nicht leisten, Talente verkümmern
zu lassen", so Arbeitgeberpräsident Dr. Dieter Hundt.
Er forderte die Wirtschaft auf, sich mehr für die akademische
Ausbildung zu engagieren. Der Politik legte er ans Herz, für
mehr Deregulierung und mehr eigene Einnahmemöglichkeiten der
Hochschulen zu sorgen.
Auch die Hochschulrektorenkonferenz
fordert von privaten Investoren wie der freien Wirtschaft mehr Engagement
für Bildung, Wissenschaft und Forschung. Einige Schwellenländer
schickten sich an, Deutschland in technologisch wichtigen Forschungsfeldern
zu überholen.
Derweil tut sich die Wirtschaft nach wie vor schwer, die neuen
Bachelor- und Masterabschlüsse richtig einzuschätzen.
Während eine Umfrage des Vereins
Deutscher Ingenieure ergab, dass gerade in den Ingenieurwissenschaften
gute Einstiegschancen für Bachelor bestehen, geht aus der Studie
"Wettbewerbsvorteil Bachelor?" der Initiative D 21 des
Bundesbildungsministeriums hervor, dass derzeit nur elf Prozent
der IT-Unternehmen gezielt nach Bachelorabsolventen Ausschau hielten.
Mehr als 40 Prozent der befragten Unternehmen fehle der Appetit
auf die neuen Qualifikationen. Für Unternehmen mit weniger
als 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sei der Master gar nicht
attraktiv. Bislang scheinen die Unternehmen zu einem erheblichen
Teil noch zu fürchten, dass die neuen Abschlüsse nach
dem Berufseinstieg erhebliche Weiterbildungsmaßnahmen notwendig
machten.
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