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Februar/März 2006
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Fruchtbare Verbindung

In neuer DFG-Forschergruppe kombinieren Mathematiker Analysis und Stochastik auf ungewohnte Weise

Forschen nun gemeinsam: (v. l.) Michael Scheutzow, Jean-Dominique Deuschel und Jürgen Gärtner
© TU-Pressestelle

"Analysis und Stochastik in komplexen physikalischen Systemen" - die neue, frisch von der Deutschen Forschungsgemeinschaft bewilligte Forschergruppe will diese beiden Teilgebiete der Mathematik systematisch verbinden und fundamentale Fragen in Physik und Materialwissenschaften bearbeiten.

Das Institut für Mathematik der Technischen Universität Berlin hatte damit ein weiteres wichtiges Drittmittelprojekt an Land gezogen, gemeinsam mit Mathematikern der Leipziger Universität, des Leipziger Max-Planck-Instituts für Mathematik in den Naturwissenschaften, der Humboldt-Universität zu Berlin und der Karls-Universität Prag. Vier Postdoktoranden an den beteiligten Forschungseinrichtungen werden ebenso finanziert wie großzügige Mittel für Reisen, Gäste und Workshops bereitgestellt. Eine hochwillkommene "warme Dusche" und eine große Freude für die an ständigem Geldmangel leidenden Universitäten.

Die beteiligten Wissenschaftler - an der TU Berlin die Professoren Jean-Dominique Deuschel, Jürgen Gärtner und Michael Scheutzow - erhoffen sich davon einen innovativen Schub für beide Gebiete sowie Erkenntnisfortschritte, die den Disziplinen einzeln nicht möglich sind. Der Sprecher der Forschergruppe - Prof. Dr. Wolfgang König von der Universität Leipzig - habilitierte sich 2001 an der TU Berlin.

Bose-Einstein-Kondensation, Massetransport durch zufällige Medien, Mikrostrukturen an der Oberfläche von Materialien sowie Schmelzvorgänge unter Einfluss zufälliger Verunreinigungen und thermischer Fluktuationen: Mit diesen Themen werden sich die Beteiligten zukünftig intensiv befassen. Dabei wollen sie Methoden wie Variationsrechnung, Partielle Differenzialgleichungen, Harmonische Analysis, Theorien der Gibbsmaße, der Großen Abweichungen und der Stochastischen Prozesse fruchtbar kombinieren.

In den letzten Jahren ist in Berlin und Leipzig eine personelle Konstellation geschaffen worden, die die Idee einer engeren Verbindung zwischen Analysis und Stochastik aufkeimen ließ. Es wurden Mathematiker in den beiden Gebieten berufen, denen bewusst ist, dass das jeweils andere Gebiet ihre Forschungsmöglichkeiten stark erweitern würde. Diese Forscher sind auch bereit, über die Hürden unterschiedlicher Terminologien und Sichtweisen zu springen.

Eine besondere Rolle spielt Prof. Dr. Roman Kotecky, Humboldtpreisträger aus Prag, der schon mehrmals sowohl in Leipzig als auch in Berlin als gern gesehener Forschungspartner weilte. Ebenso soll das geplante öffentliche Forum der Forschergruppe, das Berlin-Leipzig-Seminar, das neueste Entwicklungen über Analysis und Stochastik vorstellt und diskutiert, monatlich das Mathematikleben in den nächsten Jahren bereichern.

Prof. Dr. Michael Scheutzow

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