2-3/06
Februar/März 2006
TU intern
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Vorsichtig geworden

TU intern befragt Wissenschaftsjournalistinnen und -journalisten, was für sie die spannendste Forschungsnachricht der jüngsten Zeit war und welches Thema mehr Aufmerksamkeit in den Medien verdient. Thomas Prinzler ist Wissenschaftsredakteur beim RBB-Inforadio und dort verantwortlich für die Sendung "Wissenswerte".

 
  Thomas Prinzler, RBB-Inforadio
© privat

Der Klon-Coup aus Korea: Das Forscherteam um Woo Suk Hwang wollte Stammzellen aus geklonten Embryonen erkrankter Menschen gewonnen haben. "Oh wie so trügerisch ..." erwies sich dies. Noch im Herbst war nicht nur ich beeindruckt vom Auftreten Hwangs hier in Berlin, ein bescheiden wirkender Forscher, der "unentwegt arbeite, sieben Tage die Woche, ohne Urlaub". Mittlerweile wissen wir: "Alles nur Betrug". Aber ich bin immer noch fasziniert von allen Meldungen, die uns Heilung von bisher unheilbaren Krankheiten versprechen. Doch bin ich (noch) vorsichtiger und skeptischer geworden in der Bewertung von Forschungsmitteilungen.

Allem einen Computer zu implementieren, Dinge "miteinander reden" zu lassen, Abläufe dadurch zu optimieren, den Datenaustausch zu anonymisieren, das sollte uns Journalisten mehr beschäftigen. Ich sehe beispielsweise nur mein Fußballticket mit einem unscheinbaren RFID-Chip. Doch was sieht der Einlasskontrolleur auf seinem Monitor? Bilder von mir? Meine Adresse, Vorlieben oder Vorstrafen? Ich weiß es nicht. Und will ich wirklich immer alles wissen - die ganze Geschichte meines Steaks oder meiner Socke? Müssen wir vor dieser Datenflut geschützt werden? Können sich Daten "verlaufen"? Ist uns eigentlich bewusst, was mit der Nanotechnologie für eine Revolution auf unser Leben zukommt - mit positiven und negativen Auswirkungen? Es gibt viel zu tun ...

 

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