Die Forschungsstärken der "TU 9"
Mit welchen Exzellenzclustern die großen technischen Universitäten
in die Endrunde des Wettbewerbs gehen
Mit
den Exzellenzclustern, der 2. Fördersäule im Exzellenzwettbewerb,
sollen an deutschen Universitätsstandorten international sichtbare
und konkurrenzfähige Forschungs- und Ausbildungseinrichtungen
etabliert werden. Das soll wissenschaftlich gebotene Vernetzung
und Kooperation ermöglichen. Die Cluster sollen wichtige Bestandteile
der strategischen und thematischen Planung einer Hochschule sein
und für den wissenschaftlichen Nachwuchs exzellente Ausbildungs-
und Karrierebedingungen schaffen. Im Folgenden werden die Forschungsprojekte
der "TU 9"-Universitäten vorgestellt, die nun in
der Endrunde des Wettbewerbs begutachtet werden:
TU MÜNCHEN
Kognition, Physik und Bio
Die TU München kann mit drei Forschungsprojekten in
die Endrunde des Wettbewerbs starten. Sie widmen sich den Themen
"Cognition for Technical Systems", "Origin and
Structure of the Universe - The Cluster of Execellence for Fundamental
Physics" sowie "Green Revolution II". Die federführenden
Weihenstephaner Biologen konnten bei letztgenanntem Projekt die
Jury überzeugen, dass die Verschränkung der Molekularen
Pflanzenwissenschaften mit der Agrarwissenschaft und der Bioinformatik
große Chancen zur Schaffung einer neuen Grundlage für
Lebensmittel und andere biogene Produkte birgt. Mit ihrem Konzept
haben die Weihenstephaner in der Exzellenzinitiative eine bundesweite
Alleinstellung. Beteiligt sind Biologen der LMU und Wissenschaftler
außeruniversitärer Forschungseinrichtungen.
RWTH AACHEN
Mobiles Internet
Im Projekt "Ultra-high speed Mobile Information and
Communication" der RWTH Aachen steht das mobile Internet
des nächsten Jahrzehnts zur Nutzung in Beruf und Freizeit
im Fokus. "Mobil mit höchsten Datenraten zu niedrigen
Kosten" ist das Ziel, an dem Informatiker und Elektrotechniker
in einem interdisziplinären Forschungsverbund arbeiten.
Moderne Produktionstechnik
Das zweite Projekt "Integrative Production Technology
for High-Wage Countries" der RWTH Aachen strebt eine strategische
Erweiterung und Vernetzung der in Aachen vorhandenen Kompetenzen
in der Produktionswissenschaft an. Einzigartige Produkte und eine
international wettbewerbsfähige Produktion sollen den Ausbau
des Produktionsstandorts Deutschland ermöglichen.
TU BERLIN
Katalysatoren als Helfer
Die Umwelt schonen und Energie sparen, das erwartet die Gesellschaft
von der modernen Chemie. Eine Schlüsselstellung nehmen dabei
Katalysatoren ein, ermöglichen sie doch die zielgerichtete
Durchführung chemischer Reaktionen mit dem geringsten möglichen
Energie- und Materialaufwand. Daran forschen Naturwissenschaftler
und Ingenieure der TU Berlin sowie zahlreiche Wirtschaftspartner.
Kommunikation, die hilft
Kommunikation ist das Nervensystem unserer Gesellschaft.
Mit dem "Human Centric Commmunication Cluster" (H-C3)
der TU Berlin soll ein neues Paradigma der Kommunikation entstehen:
Es sollen stets ortsabhängige, personen- und aufgabenorientierte
Inhalte den gerade vorhandenen Endgeräten angepasst und zur
Verfügung gestellt werden. Viele der Beteiligten wurden gemeinsam
mit zehn außeruniversitären Forschungsinstituten berufen.
TU DARMSTADT
Neue Materialien und Technologien
Materialwissenschaften, Elektrotechnik, Physik, Chemie, Biologie,
Maschinenbau und Mechanik fließen in das Projekt MECAD (Multiscale
Engineering of Composites for Advanced Devices) der TU Darmstadt
ein. Dabei geht es um eine neue Generation von Materialien und
Technologien, um telemetrische Mikrosensoren, neuartige Medikamentenabgabesysteme
oder effizientere Solarzellen.
Intelligente Produkte
Wie werden wir länger autonom leben? Wie wird Autofahren
komfortabler? Konkrete Visionen für soziale Lebensqualität
soll das Projekt "AmbientWeb" geben. Die Lösung
sollen kommunizierende intelligente Produkte und Dienstleistungen
sein. Dafür kooperieren Informatik, Maschinenbau, Elektrotechnik
und Informationstechnik der TU Darmstadt mit vier Fraunhofer-Instituten.
TU DRESDEN
Stammzellenforschung
Die TU Dresden geht mit ihrem seit kurzem bestehenden DFG-Forschungszentrum
"From Cells to Tissues to Therapies" in die Endrunde
des Wettbewerbs. Ausgangspunkt der Arbeit ist zunächst eine
umfassende Grundlagenforschung in der Zell- und Entwicklungsbiologie,
auch im Bereich der Stammzellen. Längerfristig sollen auf
dieser Basis neue Ansätze für die Therapie entwickelt
werden.
UNIVERSITÄT KARLSRUHE (TH)
Funktionelle Nanostrukturen
Die Universität Karlsruhe (TH) konnte mit ihrem DFG-Forschungszentrum
für Funktionelle Nanostrukturen punkten. Ihr Partner ist
das Forschungszentrum Karlsruhe. Es werden nanoskalige Materialien
und Strukturen (1 Nanometer = 1 millionstel Millimeter) für
die Informationstechnologie, Datenverarbeitung, Werkstoffproduktion
oder Biomedizin entwickelt und analysiert.
UNIVERSITÄT STUTTGART
Modellierung und Simulation
Die rechnergestützte Nachbildung, Optimierung oder Vorhersage
komplexer Phänomene, Prozesse und Systeme bis hin zum Aufbau
interaktiver, virtueller Welten nimmt eine Schlüsselstellung
in den Ingenieur- und Naturwissenschaften ein. Hierzu wird die
Universität Stuttgart ihr Projekt "Simulation Technology"
ausarbeiten. Es sind 80 Projekte und einige Juniorprofessuren
geplant.
stt
Neben diesen Exzellenzclustern können die genannten Universitäten
auch Anträge für Graduiertenschulen und Zukunftskonzepte
einreichen. Einen Überblick finden Sie im Internet.
www.tu-berlin.de/presse/tui/06feb/TU9-Presseinfos.pdf
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