6/06
Juni 2006
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Optimales Design

Sage keiner, dass Fußball nicht bildet. Es wird derzeit kaum einen XY-Chromosomenträger zwischen neun und 99 Jahren geben, der nicht ekuadorianische oder polnische Namen ziemlich korrekt aussprechen, ja sogar die englische Nationalhymne einwandfrei von anderen unterscheiden kann. Doch das WM-Fußballfieber hat auch eine dunkle Seite: Es lässt so manche umwälzende Nachricht im „Der Ball ist rund“-Medienrummel untergehen. Dabei ist die eine oder andere von ihnen auch für Fußballfans von fulminanter Bedeutung. Zum Beispiel die Entschlüsselung des menschlichen Genoms – jahrelang angekündigt, oft fälschlich gemeldet und nun endlich wahr geworden. Vielleicht könnte man die Anhänger des runden Leders mit der Überlegung aus ihrem Taumel reißen, was das für die WM 2046 bedeutet. Können wir nun bald den Fußballgott (mal elf natürlich) am Reißbrett entwerfen? Dürften wir das überhaupt? Einen Haken hat die Sache ohnehin noch: Jemand muss die Knaben mit dem optimalen Design auch gebären und einige Jahre aufziehen. Da sieht’s ja in Deutschland bekanntermaßen etwas düster aus. Ergo: Wir sollten vorsichtshalber jetzt schon Weltmeister werden und nicht auf das Jahr 2046 setzen. Na ja, schau’n mer mal!

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