Pionier der Photovoltaik
Karl Wolfgang Böer geehrt
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TU-Physiker Dieter Bimberg
(l.) begrüßt den Jubilar
© TU-Pressestelle |
Im März dieses Jahres feierte Prof. Dr. Karl Wolfgang Böer,
einer der renommiertesten Forscher auf dem Gebiet der Festkörperphysik
und Wegbereiter der Photovoltaik, seinen 80. Geburtstag. Die TU
Berlin, die HU
Berlin und der Wissenschafts-
und Technologiepark Adlershof veranstalteten aus diesem Anlass
im Mai ein Festkolloquium.
Böer gilt nicht nur als hervorragender Grundlagenforscher,
auch durch technische Umsetzungen macht er sich einen Namen. So
entwarf er 1972 das an der University of Delaware in den USA errichtete
"Solar One", das erste ausschließlich mit Solarenergie
versorgte Gebäude. 36 Patente hat er angemeldet. Zu seinen
Ehren wurde 1987 die mit 40000 Dollar dotierte "Karl W. Böer
Solar Energy Medal of Merit" gestiftet. "Außergewöhnlich
sind zudem die Überzeugungskraft und Hartnäckigkeit Böers",
erzählt Prof. Dr. Klaus Thiessen, einer der Wegbegleiter Böers.
1960 gründete Böer die Fachzeitschrift "physica status
solidi", die alle 14 Tage wissenschaftliche Kurzberichte veröffentlichte.
Das war für damalige Verhältnisse eine enorm kurze Frist,
üblich war etwa alle zehn Monate. Ebenso überraschend
war es Böer gelungen, regelmäßig Kurzberichte von
russischen Wissenschaftlern zu bekommen - noch bevor diese in russischen
Fachzeitschriften publiziert wurden.
Begonnen hatte Böers Laufbahn 1949 an der HU Berlin. Nach
dem Mauerbau 1961 ging er in die USA, wo er ab 1962 an der University
of Delaware tätig war. Seine Kontakte nach Deutschland rissen
aber nie ab, unter anderem war er Gastprofessor an der TU Berlin
und in den 1990er-Jahren an der Neuordnung des Wissenschaftsstandorts
Adlershof beteiligt.
cho
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