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Extrem schnell mit 20 Tonnen unter Wasser

Axel Mohnhaupt ist Bootsdesigner für deutsche Segelyacht beim America's Cup

Die "Germany I", noch im Trockenen, soll bald an der bekanntesten Segelregatta der Welt - dem America's Cup - teilnehmen
© Mohnhaupt

"Ich konnte vom Segeln einfach nie lassen", sagt Axel Mohnhaupt. Eine Leidenschaft mit Folgen. Denn seit rund einem Jahr ist er Koordinator eines zwölfköpfigen Design-Teams für ein ganz besonderes Boot. "Germany I" wurde es kürzlich von Eva Köhler, der Frau des Bundespräsidenten, getauft und es handelt sich um die erste deutsche Segelyacht, die Chancen hat, an der bekanntesten Segelregatta der Welt, dem America's Cup, teilzunehmen.

Seitdem Axel Mohnhaupt diesen Job angenommen hat, hat er eine 80-Stunden-Woche, und dies, obwohl er eigentlich Rentner ist. Axel Mohnhaupt hat zwischen 1961 und 1969 Schiffstechnik an der TU Berlin studiert, war jedoch hauptberuflich bis 2003 als Strömungsmechaniker und Statistiker an der FU Berlin tätig und hat sich hier mit künstlichen Herzen beschäftigt. "Nebenberuflich war ich aber in all den Jahren auch als Yachtdesigner tätig", sagt der 66-Jährige, der in der Yachtdesigner-Szene somit kein Unbekannter war. Das Angebot, Chef-Designer für das deutsche America's-Cup-Boot zu werden, dürfte einem Ritterschlag gleichkommen, und so hat Axel Mohnhaupt nicht gezögert, sich in diese Arbeit zu stürzen. Mit einer normalen Segelyacht hat dieses Boot wenig zu tun. Alles, worauf verzichtet werden kann, wird weggelassen, wie Kojen oder Toiletten.

Zum einen geht es darum, ein möglichst wendiges Boot zu bauen, zum anderen muss es schnell sein. Unterstützung bekam der TU-Alumnus auch von der Arbeitsgruppe von TU-Professor Christian Paschereit. Am Institut für Strömungsmechanik wurde an einer extrem wasserabweisenden Oberfläche gearbeitet. Denn je weniger Wasser am Bootsrumpf hängen bleibt, desto schneller kommt das Boot voran. "Spannend sind für uns auch die Gewichtsverhältnisse", erklärt Axel Mohnhaupt. "Insgesamt wiegt das Boot 24 Tonnen. Davon liegen 20 Tonnen in der Schiffsbombe unter Wasser." Je schwerer die Bombe, desto aufrechter und somit auch schneller segelt das Boot. Ob "Germany I" allen Belastungen standhält, wird im Juni auf der Ostsee getestet, und auch die Crew wird sich dann mit dem Boot hier einfahren. Ende Juni wird die Rennyacht nach Valencia gebracht und noch weiter optimiert. "Und dann beginnt eine wochenlange Segelei", sagt Axel Mohnhaupt, denn in Ausscheidungsregatten wird sich die deutsche Mannschaft mit ihren zehn anderen Herausforderern messen müssen. Die Krönung wäre dann die Teilnahme am 32. America's Cup Match in Valencia, der im Juni 2007 ausgetragen wird und in dessen 155-jähriger Geschichte noch niemals ein deutsches Boot mitgesegelt ist. "Ich kann trotzdem noch ruhig schlafen", sagt Axel Mohnhaupt. Für die Arbeit, die er noch vor sich hat, dürfte dies auch wichtig sein.

Bettina Klotz

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