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Humboldt-Stipendiat Prashant Deshmukh synthetisiert besondere Naturstoffe für die Medizin

Prashant Deshmukh zog es wegen der Katalyseforschung in die Labore der TU Berlin
© TU-Pressestelle/Pätzold

"Wenn du Wissenschaftler werden willst, lerne Deutsch", hatte seine Lehrerin Prashant Deshmukh vor Jahren geraten. Der junge Brite indischer Abstammung beherzigte diesen Rat, wurde Chemiker und ist heute, mit 29 Jahren, auf dem besten Weg, in seinem Fach Karriere zu machen.

Derzeit arbeitet Prashant Deshmukh als Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Siegfried Blechert an der TU Berlin. Die Olefinmetathese ist sein Spezialgebiet. Es handelt sich um eine Methode der organischen Chemie zur Verknüpfung von Molekülen zu bestimmten Strukturen, oft in Verbindung mit metallischen Katalysatoren angewendet. Prashant Deshmukh interessiert vor allem die Synthese von Naturstoffen. Er will Methoden zum Bau von Molekülen mit Doppelbindungen erforschen. "Man benötigt solche Stoffe zum Beispiel in der Herstellung von Farbstoffen", erklärt der Forscher, "oder in der Produktion von pharmazeutischen Erzeugnissen wie Pflanzenschutzmitteln und Medikamenten." Tatsächlich ist die Pharmaindustrie sein Ziel. Und das Gebiet, auf dem er arbeitet, hat Zukunft. Zwar beschäftigt man sich mit der Olefinmetathese bereits seit rund 70 Jahren, doch erst die letzten zehn Jahre brachten gewaltige Fortschritte. Im vergangenen Jahr wurden erstmalig Nobelpreise an drei Chemiker auf diesem Gebiet verteilt. Diese Methode soll Prashant Deshmukh helfen, mit so wenigen Katalysatoren wie möglich stabile Naturstoffe zu entwickeln. Die Arbeit der TU-Chemiker, die auf dem Gebiet der Katalyseforschung Herausragendes leisten, schien ihm daher sehr geeignet, seine eigenen Forschungen hier einzubetten. Er besuchte Professor Siegfried Blechert, um sich über dessen Naturstoffsynthese-Arbeiten zu informieren. "Ich wurde hier sehr herzlich aufgenommen, bekam alles gezeigt, und so habe ich mich mit meinem Humboldt-Stipendium nach Berlin begeben", erklärt Deshmukh. Seine Heimatuniversität ist das Imperial College in London, wo er sowohl seinen Master of Science gemacht als auch promoviert hat. Forschungserfahrungen sammelte er besonders in der Industrie, zum Beispiel bei dem Pharmaunternehmen Pfizer in Ann Arbor, USA. Doch auch zur deutschen BASF hat er bereits Kontakte geknüpft. Eine spätere berufliche Karriere in Deutschland hält der junge Chemiker nämlich nicht für ausgeschlossen.

Patricia Pätzold

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