Wieder kraftvoller zupacken
Zentrum für innovative Gesundheitstechnologie vernetzt
sich
|
Das Handexoskelett mit Unterstützung
für vier Finger wurde im Institut für Technische Informatik
und Mikroelektronik entwickelt
© FG Prozessdatenverarbeitung |
Die Gesundheit gilt als sprichwörtlich "höchstes
Gut", wird von Ökonomen als kommender "Megatrend"
eingeschätzt und findet sich auch im 2004 verfassten Strukturplan
der TU Berlin als eines von sieben gesellschaftlich relevanten Handlungsfeldern
wieder. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben sich an der
TU Berlin im Zentrum für innovative Gesundheitstechnologie
(ZiG) zusammengeschlossen, um sich interdisziplinär und universitätsübergreifend
mit gesundheitsbezogenen Fragen zu befassen.
Übergreifende Themen im ZiG sind: die medizintechnischen Fortschritte
bei Diagnostik und Therapie, Prävention, Gesundheitsförderung
und Nachsorge sowie die Bewältigung chronischer Krankheiten
oder Behinderungen.
23 Fachgebiete aus Ingenieur-, Werkstoff- und Arbeitswissenschaften,
Elektrotechnik, Informatik und Ökonomie arbeiten im ZiG derzeit
auf dieses Ziel hin. Zu den Medizinern der Charité, des deutschen
Herzzentrums Berlin, Vivantes und anderen Leistungsanbietern sowie
zu kleinen und mittleren Unternehmen, aber auch zu weltweit agierenden
Firmen wie Siemens und Philips bestehen exzellente Beziehungen.
Offen und lernend sucht das ZiG die Kooperation mit weiteren Forschungspartnern.
So vielfältig wie die fachlichen Interessen seiner Mitglieder
sind auch die Themen des ZiG. Es wird in interdisziplinären
Arbeitsgruppen gearbeitet. Dreimal jährlich werden auf einer
ZiG-Tagung neue Querschnittsthemen vorgeschlagen und diskutiert,
die zu Forschungsthemen, Drittmittelanträgen oder Veranstaltungen
entwickelt werden können. Derzeit sind die folgenden Arbeitsgruppen
besonders aktiv: "Innovatives Gesundheitsmonitoring",
"Digitalisierte integrierte Versorgung", "Herstellung
medizinischer Produkte und Instrumente", "Rehabilitationstechnologien"
sowie "Gesundheitswirtschaft". Aus der Arbeitsgruppe "Kreislaufprozesse
für Medizinprodukte" gingen schon einige erfolgreiche
Anträge hervor, die mit finanzieller Unterstützung von
Industriepartnern umgesetzt werden konnten: zum Beispiel die Wiederaufbereitung
von teuren medizinischen Einmal-Instrumenten.
Die Arbeitsgruppe "Rehabilitationstechnologien" befasst
sich unter anderem mit neuartigen Methoden der motorischen Rehabilitation
für Patienten, die - zum Beispiel als Folge eines Schlaganfalls
- gelähmt sind. Mit speziellen robotergestützten Geräten
lernen sie Körperbewegungen wie Greifen, Essen und Schreiben
neu. Aktuelle Entwicklungen integrieren diese Geräte in Virtual-Reality-Umgebungen
sowie neue Methoden der Telerehabilitation. Sie sind als intelligente
Assistenzsysteme zur Unterstützung von Ärzten und Physiotherapeuten
konzipiert.
Die Gesundheitswirtschaft hat Berührungspunkte zu vielen ZiG-Aktivitäten,
stehen doch die Kosten von Maßnahmen sowie ihre Finanzierung
und Vergütung immer mehr im Vordergrund der Betrachtungen.
Dies trifft ganz besonders auch auf die neuen Versorgungsformen
wie die "Integrierte Versorgung" zu. Auch dazu konnten
Forschungsprojekte mit Industrieunterstützung eingeworben werden.
Dr. Monika Huber,
Zentrum für innovative Gesundheitstechnologie
www.zig-berlin.de
|