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Juni 2006
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Wieder kraftvoller zupacken

Zentrum für innovative Gesundheitstechnologie vernetzt sich

Das Handexoskelett mit Unterstützung für vier Finger wurde im Institut für Technische Informatik und Mikroelektronik entwickelt
© FG Prozessdatenverarbeitung

Die Gesundheit gilt als sprichwörtlich "höchstes Gut", wird von Ökonomen als kommender "Megatrend" eingeschätzt und findet sich auch im 2004 verfassten Strukturplan der TU Berlin als eines von sieben gesellschaftlich relevanten Handlungsfeldern wieder. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben sich an der TU Berlin im Zentrum für innovative Gesundheitstechnologie (ZiG) zusammengeschlossen, um sich interdisziplinär und universitätsübergreifend mit gesundheitsbezogenen Fragen zu befassen.

Übergreifende Themen im ZiG sind: die medizintechnischen Fortschritte bei Diagnostik und Therapie, Prävention, Gesundheitsförderung und Nachsorge sowie die Bewältigung chronischer Krankheiten oder Behinderungen.

23 Fachgebiete aus Ingenieur-, Werkstoff- und Arbeitswissenschaften, Elektrotechnik, Informatik und Ökonomie arbeiten im ZiG derzeit auf dieses Ziel hin. Zu den Medizinern der Charité, des deutschen Herzzentrums Berlin, Vivantes und anderen Leistungsanbietern sowie zu kleinen und mittleren Unternehmen, aber auch zu weltweit agierenden Firmen wie Siemens und Philips bestehen exzellente Beziehungen. Offen und lernend sucht das ZiG die Kooperation mit weiteren Forschungspartnern.

So vielfältig wie die fachlichen Interessen seiner Mitglieder sind auch die Themen des ZiG. Es wird in interdisziplinären Arbeitsgruppen gearbeitet. Dreimal jährlich werden auf einer ZiG-Tagung neue Querschnittsthemen vorgeschlagen und diskutiert, die zu Forschungsthemen, Drittmittelanträgen oder Veranstaltungen entwickelt werden können. Derzeit sind die folgenden Arbeitsgruppen besonders aktiv: "Innovatives Gesundheitsmonitoring", "Digitalisierte integrierte Versorgung", "Herstellung medizinischer Produkte und Instrumente", "Rehabilitationstechnologien" sowie "Gesundheitswirtschaft". Aus der Arbeitsgruppe "Kreislaufprozesse für Medizinprodukte" gingen schon einige erfolgreiche Anträge hervor, die mit finanzieller Unterstützung von Industriepartnern umgesetzt werden konnten: zum Beispiel die Wiederaufbereitung von teuren medizinischen Einmal-Instrumenten.

Die Arbeitsgruppe "Rehabilitationstechnologien" befasst sich unter anderem mit neuartigen Methoden der motorischen Rehabilitation für Patienten, die - zum Beispiel als Folge eines Schlaganfalls - gelähmt sind. Mit speziellen robotergestützten Geräten lernen sie Körperbewegungen wie Greifen, Essen und Schreiben neu. Aktuelle Entwicklungen integrieren diese Geräte in Virtual-Reality-Umgebungen sowie neue Methoden der Telerehabilitation. Sie sind als intelligente Assistenzsysteme zur Unterstützung von Ärzten und Physiotherapeuten konzipiert.

Die Gesundheitswirtschaft hat Berührungspunkte zu vielen ZiG-Aktivitäten, stehen doch die Kosten von Maßnahmen sowie ihre Finanzierung und Vergütung immer mehr im Vordergrund der Betrachtungen. Dies trifft ganz besonders auch auf die neuen Versorgungsformen wie die "Integrierte Versorgung" zu. Auch dazu konnten Forschungsprojekte mit Industrieunterstützung eingeworben werden.

Dr. Monika Huber,
Zentrum für innovative Gesundheitstechnologie

www.zig-berlin.de

 

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