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Juni 2006
 
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Die Sicherheitsexpertin

Neu berufen: Sabine Glesner leitet das Fachgebiet Programmierung eingebetteter Systeme

 
  Sabine Glesner gehört zum Team des Exzellenzclusters Human Centric Communications
© privat

Sie finden sich in Flugzeugen und Mobiltelefonen, in Autos, medizinischen Geräten und Alarmanlagen. Die Rede ist von eingebetteten Systemen, unter denen in der Informatik elektronische Systeme verstanden werden, die in eine technische Umgebung integriert sind. "Eingebettete Systeme gehören zu den wichtigsten Anwendungen der Informationstechnologie. Ihre Bedeutung wächst stetig", sagt Prof. Dr. Sabine Glesner, die seit vergangenem Jahr an der TU Berlin das Fachgebiet "Programmierung eingebetteter Systeme" leitet.

Eingebettete Systeme kommen also auch in Bereichen zum Einsatz, die für Menschen sicherheitsrelevant sind. Unentdeckte Fehler im System können katastrophale Folgen haben. Die Qualitätssicherung für eingebettete Systeme ist daher ein wichtiger Schwerpunkt in der Forschung von Sabine Glesner. Eine Methode, Softwaresysteme zu überprüfen, ist das Testen; eine andere - und daran forscht die Informatikerin - ist die Verifikation, das heißt die mathematische Beweisführung, dass ein System und die eingesetzten Systemkomponenten korrekt arbeiten.

Ein anderer wichtiger Forschungsschwerpunkt sind Compiler. Compiler sind Übersetzer. Sie transformieren Programme, die ein Mensch schreibt, in Programme, die ein Rechner versteht. Compiler müssen also fehlerfrei arbeiten. "Zudem müssen sie die Architektur von modernen Prozessoren ausnutzen können, um dafür optimierten Maschinencode, also ausführbare Programme zu erzeugen", so Glesner. Ihr Forschungsprojekt "Verifikation und Optimierung bei der Übersetzung höherer Programmiersprachen" beschäftigt sich mit diesem Problem. "Wir wollen eine Methodik entwickeln, mit der korrekte und optimierte Programme für neueste Formen von Prozessorarchitekturen erzeugt werden können", erklärt sie. Das Projekt ist Teil des Aktionsplans Informatik, der zum Emmy Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gehört. Die DFG fördert dieses fünfjährige Forschungsprojekt mit einer Million Euro. Nicht nur die Summe ist ein Verweis darauf, dass hier hervorragende Forschung betrieben wird. Das Emmy Noether-Programm der DFG selbst steht für die Förderung herausragender Nachwuchswissenschaftler. Denn Sabine Glesner, die an der TU Darmstadt Informatik studierte und als Fulbright-Stipendiatin an der University of California in Berkeley (USA) ihren Master of Science erwarb, war gerade einmal 33 Jahre alt, als sie sich an der Universität Karlsruhe, wo sie auch promoviert hatte, habilitierte und den Ruf an die TU Berlin erhielt. Das durchschnittliche Habilitationsalter in Deutschland in der Informatik liegt bei fast 39 Jahren.

Sybille Nitsche

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