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Juni 2006
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Wie der ICE seinen Weg findet

Exkursionen zeigen den Unterschied zwischen Theorie und Praxis

Als Betreiber der modernen Niederflurstraßenbahnen vom Typ "Combino" von Siemens sahen sich auch die Erfurter Verkehrsbetriebe AG (EVAG) vor vier Jahren mit einem Problem konfrontiert, das viele Betreiber dieser Fahrzeuge betraf. An dem neuen Fahrzeugtyp traten Risse in der Wagenkastenstruktur auf, neuartige Aluminiumschraubenverbindungen brachen. Der sichere Betrieb war nicht mehr garantiert und der Hersteller empfahl die vorläufige Stilllegung der Fahrzeuge. Eine interessante Konstellation, die Prof. Dr.-Ing. Markus Hecht vom Fachgebiet Schienenfahrzeuge im Institut für Land und Seeverkehr der TU Berlin zum Anlass nahm, seine Studierenden während der diesjährigen Exkursion zur EVAG zu führen, um sie vor Ort nachprüfen zu lassen, wie Betreiber mit diesem Problem umgehen und welche Wege in der Zusammenarbeit mit dem Hersteller beschritten werden. Hier konnten sie mit dem Leiter für Betrieb und Instandhaltung der Straßenbahnen diskutieren, welche Schwierigkeiten überwunden, welche Kompromisse eingegangen werden mussten, und vieles mehr. Sie konnten die Umbaumaßnahmen besichtigen und selbst kleinste technische Details unter kundiger Führung in Augenschein nehmen. Auch Führerstandsmitfahrten im ICE auf der Fahrt nach Erfurt gehörten zum Exkursionsprogramm. Dort erfuhren die Studierenden, was es mit der Neigetechnik und den Zugsicherungssystemen auf sich hat, durch die der Zug ganz ohne Signale und allein rechnergesteuert mit 200 Stundenkilometern seinen Weg findet. Kaum können die Teilnehmenden nun das Ende des Sommersemesters abwarten, denn dann geht es noch einmal für eine Woche nach Süddeutschland und Österreich zu Betreibern, Herstellern und Prüfcentern.

tui/
Dipl.-Ing. Thomas Thron,
Fachgebiet Schienenfahrzeuge

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