Highlights aus der Luftfahrt
Deutschland entwickelt sich mehr und mehr zum Drehkreuz
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Das neue Geschäftsreiseflugzeug
"Grob SPn" steht kurz vor der Musterzulassung
© Grob |
Die Internationale
Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) hat sich im Laufe ihrer
fast 100-jährigen Geschichte zur wichtigen Plattform für
Industrie und Wissenschaft entwickelt. Sie ist damit ein förderlicher
Standortfaktor für die Region Berlin-Brandenburg und die hier
ansässigen Firmen und Institute. Die ILA bietet nicht nur spektakuläre
Geräte aus Luft- und Raumfahrt, sie ist auch ein Kommunikationsforum
für den Kontakt zwischen Industrie und Forschung. Die TU Berlin
präsentierte, wie schon in den Jahren zuvor, mit mehreren Projekten
ihre Forschungsergebnisse dem Fachpublikum und der Öffentlichkeit.
Neben neuen Satellitensystemen, Beiträgen in den Bereichen
Luftverkehrsmanagement, Flugführungs- und Kontrollsystem erstreckt
sich das Spektrum der wissenschaftlichen Leistungen der TU Berlin
bis hin zur Vorstellung neuer Luftfahrzeugkonzepte und ihrer Komponenten.
Es wurden Fragen der Sicherheits- und Wirtschafts-, der Verkehrs-
und Forschungspolitik erörtert.
Als ein Highlight konnte das interessierte Publikum den Heißdampfaerostat
HeiDAS UH bestaunen.
Doch die TU Berlin war vor allem auch indirekt vertreten, durch
zahlreiche wissenschaftliche Projekte, deren Ergebnisse in industrielle
Produkte einflossen, so auch in die Entwicklung des neuen A 380,
des neuen Flagschiffs von Airbus. Ein weiterer Höhepunkt war
das vier Jahrzhente nach dem "HFB 320 Hansa Jet" in Deutschland
konstruierte und gebaute zweistrahlige Geschäftsreiseflugzeug
Grob SPn, für das 2007 die Musterzulassung erwartet wird. Es
ist aus Kohlefaser-Verbundwerkstoffen gebaut und kostengünstig.
Ein nicht unerheblicher Vorteil auf dem seit etwa zehn Jahren weltweit
florierenden Markt.
Deutschland entwickelt sich weiter zu einem bedeutenden Drehpunkt
der Luft- und Raumfahrtindustrie sowie der -forschung in Europa.
Die Arbeitsplatzperspektive ist derzeit so gut wie lange nicht.
Auch gab die ILA einen Überblick über die gegenwärtigen
Entwicklungen unbemannter Luftfahrzeuge, deren primäre Mission
heute Aufklärung ist, nicht nur im militärischen Bereich,
sondern vor allem im Katastropheneinsatz. Studierenden, nicht nur
denen der Luft- und Raumfahrttechnik, präsentiert sich die
ILA übrigens durch zahlreiche Workshops auch als potenzielle
Kontaktmesse und als guter Rahmen für die zukünftige Karriere.
Dipl.-Ing. Marco Weiss,
Promotionsstipendiat im Fachgebiet Luftfahrzeugbau,
Institut für Luft- und Raumfahrt
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