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Juni 2006
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TU-Student Kai Wicke erster deutscher Meister im Papierflieger-Bau

Kai Wicke mit dem siegreichen Pfeilflieger
© privat

Eigentlich lernen sie, Flugzeuge aus Metall und Verbundfaserstoffen zu bauen am Institut für Luft- und Raumfahrt der TU Berlin. Aber: Was sie schon als kleine Jungs nicht lassen konnten, haben einige von ihnen als Studenten perfektioniert: das Bauen von Papierfliegern. Der perfekteste dieser Flieger hat Pfeilform und gebaut hat ihn Kai Wicke. Er studiert im achten Semester Luft- und Raumfahrt und mit seinem optimal windschnittigen Papierflieger wurde er Ende April am Tempelhofer Flughafen Deutscher Meister. Sein Pfeilflieger flog 34,82 Meter weit und durfte schon eine Woche später an den Weltmeisterschaften in Salzburg teilnehmen, wo er immerhin auf den sechsten Platz von 47 Teilnehmern flog. Bei den Übungen in der Aerodynamikhalle des TU-Instituts war immer nach 22 Metern Schluss. Dann kam die Wand.

"Inzwischen habe ich schon einige hundert meiner Flieger gebastelt", lacht der 25-Jährige. "Das Grundkonzept stammt noch aus meiner Schulzeit." Genau ein Blatt Papier durfte bei dieser ersten Papierflieger-Meisterschaft benutzt werden, DIN-A4-Format, 80 Gramm pro Quadratmeter schwer, keine Schere, kein Klebstoff. Und wie Kai Wicke so von Aerodynamik, von Richtungsstabilität, Symmetrie und verteiltem Auftrieb erzählt, scheint auch die Konstruktion von Papierfliegern durchaus etwas mit Ingenieurwissen zu tun zu haben. Und tatsächlich kennt Kai Wicke sich aus. Daheim im hessischen Hofgeismar fliegt er im Segelfliegerverein Einsitzer mit etwa 15 Meter Spannweite. Bei der Bundeswehr war er sogar in der Sport-Fördergruppe und kam in die Junioren-Nationalmannschaft. Und noch etwas hat dem TU-Studenten aufs Siegertreppchen geholfen: "Früher habe ich Leichtathletik gemacht und hatte natürlich noch die Technik des Speerwerfens drauf", erzählt er. Aber dennoch: "Am Morgen nach dem Weltmeisterschaftsstart hatte ich doch tatsächlich etwas Muskelkater im Arm. Vielleicht war es auch die Aufregung!" Doch der angehende Ingenieur spielt nicht nur, er studiert auch ernsthaft, denn bald will er richtige Flugzeuge bauen. Lange wird es nicht mehr dauern. Er ist gut in der Regelstudienzeit unterwegs.

Patricia Pätzold

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