Nicht von Pappe
TU-Student Kai Wicke erster deutscher Meister im Papierflieger-Bau
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Kai Wicke mit dem siegreichen
Pfeilflieger
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Eigentlich lernen sie, Flugzeuge aus Metall und Verbundfaserstoffen
zu bauen am Institut
für Luft- und Raumfahrt der TU Berlin. Aber: Was sie schon
als kleine Jungs nicht lassen konnten, haben einige von ihnen als
Studenten perfektioniert: das Bauen von Papierfliegern. Der perfekteste
dieser Flieger hat Pfeilform und gebaut hat ihn Kai Wicke. Er studiert
im achten Semester Luft- und Raumfahrt und mit seinem optimal windschnittigen
Papierflieger wurde er Ende April am Tempelhofer Flughafen Deutscher
Meister. Sein Pfeilflieger flog 34,82 Meter weit und durfte schon
eine Woche später an den Weltmeisterschaften in Salzburg teilnehmen,
wo er immerhin auf den sechsten Platz von 47 Teilnehmern flog. Bei
den Übungen in der Aerodynamikhalle des TU-Instituts war immer
nach 22 Metern Schluss. Dann kam die Wand.
"Inzwischen habe ich schon einige hundert meiner Flieger gebastelt",
lacht der 25-Jährige. "Das Grundkonzept stammt noch aus
meiner Schulzeit." Genau ein Blatt Papier durfte bei dieser
ersten Papierflieger-Meisterschaft benutzt werden, DIN-A4-Format,
80 Gramm pro Quadratmeter schwer, keine Schere, kein Klebstoff.
Und wie Kai Wicke so von Aerodynamik, von Richtungsstabilität,
Symmetrie und verteiltem Auftrieb erzählt, scheint auch die
Konstruktion von Papierfliegern durchaus etwas mit Ingenieurwissen
zu tun zu haben. Und tatsächlich kennt Kai Wicke sich aus.
Daheim im hessischen Hofgeismar fliegt er im Segelfliegerverein
Einsitzer mit etwa 15 Meter Spannweite. Bei der Bundeswehr war er
sogar in der Sport-Fördergruppe und kam in die Junioren-Nationalmannschaft.
Und noch etwas hat dem TU-Studenten aufs Siegertreppchen geholfen:
"Früher habe ich Leichtathletik gemacht und hatte natürlich
noch die Technik des Speerwerfens drauf", erzählt er.
Aber dennoch: "Am Morgen nach dem Weltmeisterschaftsstart hatte
ich doch tatsächlich etwas Muskelkater im Arm. Vielleicht war
es auch die Aufregung!" Doch der angehende Ingenieur spielt
nicht nur, er studiert auch ernsthaft, denn bald will er richtige
Flugzeuge bauen. Lange wird es nicht mehr dauern. Er ist gut in
der Regelstudienzeit unterwegs.
Patricia Pätzold
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