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Im Dienst der internationalen Verständigung

Zum Tod von Klaus Künkel

 
  Klaus Künkel
© TU-Pressestelle

Prof. Dr. Klaus Künkel, geboren am 24. November 1933 in Berlin, ist am 17. Februar 2007 in Warschau, wohin er nach seiner Emeritierung mit seiner Frau gezogen war, gestorben. Klaus Künkel war einer der Mitbegründer des Instituts für Stadt- und Regionalplanung der TU Berlin (ISR), wo der in Marburg, Kiel und München ausgebildete Volkswirt seit 1974 bis zu seiner Emeritierung 1999 den Lehrstuhl für Regionalforschung innehatte. Klaus Künkel hat in dieser Zeit das Institut maßgeblich geprägt, unter anderem durch seine intensive Beteiligung an der Reform der Studien- und Prüfungsordnung. Auch weit über das Institut hinaus hat er positive Impulse gesetzt. Früh hat er für das ISR die internationale Vernetzung betrieben, neben den Kontakten nach Frankreich war ihm vor allem die Aussöhnung mit Ländern in Mittel- und Osteuropa ein großes Anliegen. Acht Jahre lang, von 1979 bis 1987, war Klaus Künkel als 1. Vizepräsident ein hervorragender Repräsentant der TU Berlin.

Seine Verdienste um die Aussöhnung fanden ihren Ausdruck in einer Vielzahl von Ehrungen. Er erhielt das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, das Kavalierskreuz des Verdienstordens der Republik Polen, das Verdienstabzeichen für die Kooperation Berlin-Moskau und die Ehrendoktorwürde der Moskauer Universität (MISI).

Wie nur wenige Angehörige der großen akademischen Gemeinde Berlins hat Klaus Künkel sein Wirken in den Dienst der internationalen Verständigung gestellt. Der wissenschaftliche Diskurs war dabei zwar die wichtigste, aber nie die einzige Seite: Der Aufbau dauerhafter institutioneller Beziehungen zwischen Universitäten aus aller Welt, die ja auch immer politische Beziehungen sind, das Überwinden kulturell, wohlstands- und mentalitätsbedingter Schranken zwischen den Menschen gehörten immer zu Klaus Künkels Alltag - beruflich wie privat. Sein ganzes Wirken war - wenn nicht gar ein bescheidener Beitrag für den Weltfrieden - so doch zumindest ein zähes, aber nie verkrampftes Arbeiten wider die Globalisierungsangst in all ihren Schattierungen.

Klaus Künkel wird als ein für internationale Kooperation und Aussöhnung arbeitender engagierter, charmanter, liebenswürdiger und zugewandter Hochschullehrer im Gedächtnis bleiben.

Prof. Dr. Dietrich Henckel,
Geschäftsführender Direktor, Institut für Stadt- und Regionalplanung

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