Geballte Kompetenz in der Nanotechnologie
Bundesweite Arbeitsgemeinschaft mit Sitz an der TU Berlin mit
3,8 Millionen Euro gefördert
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Nanophysik: Größenvergleich
zwischen einer Ein-Cent-Münze und einem Laser, an dem die
Wissenschaftler der TU Berlin um Professor Dieter Bimberg forschen
© TU Berlin/Festkörperphysik |
Neun Kompetenzzentren aus verschiedenen Regionen Deutschlands,
die zusammen die gesamte Spanne der unterschiedlichsten Nanotechnologien
abdecken, haben sich jetzt zu einem bundesweit einzigartigen Kompetenzzentrum
zusammengeschlossen. Das schafft Synergien und stärkt die nationale
wie auch die internationale Sichtbarkeit. Geleitet wird die neu
ins Leben gerufene "Arbeitsgemeinschaft der Nanotechnologie-Kompetenzzentren
in Deutschland" (AGeNT-D) von der TU Berlin aus. Ihr Vorsitzender
ist der international anerkannte Nanophysiker Prof. Dr. Dieter Bimberg
vom Institut
für Festkörperphysik.
Ermöglicht wird die Arbeitsgemeinschaft durch die finanzielle
Unterstützung des Bundesministeriums
für Bildung und Forschung. "Wir wollen deutsche Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler noch stärker vernetzen und gleichzeitig
eine begehrte Adresse für internationale Partner sein",
betont Dieter Bimberg. "Immerhin vereinen unsere Mitglieder
die gesamte Bandbreite an Kompetenzen unseres Faches in Deutschland.
Mit der Arbeitsgemeinschaft haben wir jetzt ein effektives Steuerungsinstrument,
mit dem wir die Nanotechnologie zielstrebig im Bewusstsein der Öffentlichkeit,
in der Forschung und in der Kooperation mit der Wirtschaft voranbringen."
Für die nächsten vier Jahre vergibt das Forschungsministerium
2,4 Millionen Euro, davon 1,4 Millionen Euro für die Förderung
von Machbarkeitsstudien. Kleine und mittlere Unternehmen steuern
hierfür noch einmal 1,4 Millionen Euro bei. Am 1. Februar 2007
nahm die AGeNT-D ihre Arbeit auf.
Die Kompetenzzentren (siehe Info-Kasten) entstanden
überwiegend 1998 aus einem Wettbewerb des Bundesforschungsministeriums
und sind fachlich auf verschiedene komplementäre Themenbereiche
ausgerichtet. In den vergangenen Jahren bildeten sich so an verschiedenen
Standorten in Deutschland Cluster von stark vernetzten Unternehmen,
Forschungseinrichtungen und Hochschulinstituten. Unterstützt
durch neue Finanzierungsmodelle setzte eine zunehmende Regionalisierung
der Kompetenzzentren ein. In der Folge wurden auch einander ähnliche,
überwiegend gesamtgesellschaftlich-organisatorische Aktivitäten
an mehreren Kompetenzzentren entwickelt. Hier soll nun die Vernetzung
mehr Effizienz schaffen. Die Geschäftsstelle an der TU Berlin
wird von Dr. Matthias Kuntz vom Institut für Festkörperphysik
der TU Berlin geleitet. Sie vergibt auch kleinere Machbarkeitsstudien
bis 50000 Euro an kleine und mittlere Unternehmen mit kooperierenden
Hochschul- und Forschungsinstituten.
Stefanie Terp
Die AGeNT-Mitglieder
- CeNTech Center for Nanotechnology, Münster
- ENNaB - Exzellenznetzwerk NanoBiotechnologie, München
- INCH - Interdisziplinäres Nanowissenschaftszentrum,
Hamburg
- NanoBioNet - CoE NanoBiotechnologie, Saarbrücken
- NanoChem - CC NanoChemie, Saarbrücken
- NanoMat - Netzwerk Nanomaterialien, Karlsruhe
- NanOp - CC NanoOptoelektronik, Berlin
- UFS - CC Ultradünne funktionale Schichten, Dresden
- UPOB - CC Ultrapräzise Oberflächenbearbeitung,
Braunschweig
Gemeinsame Ziele des Netzwerks
- Stärkung der überregionalen Vernetzung
- Aufbau einer gemeinsamen Öffentlichkeitsarbeit
- Stärkung des Technologietransfers innerhalb der Netze
- Internationale Zusammenarbeit
- Politikberatung
- Entwicklung gemeinsamer FuE-Strategien
- Bildung und Weiterbildung
- Standardisierung und Normung
- Verleihung von Nanowissenschafts-Preisen
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