Berufsziel Professorin
ProFiL-Programm ist erfolgreich bei der Förderung von Wissenschaftlerinnen
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Frauen auf dem Weg in eine
aussichtsreiche Zukunft: Viele Teilnehmerinnen des ProFil-Programms
für hoch qualifizierte Wissenschaftlerinnen haben bereits
einen Ruf erhalten
© ProFiL |
Dass es sie einmal an die Universität Koblenz verschlagen
würde, damit hatte Prof. Dr. Gabriele Schaumann nicht unbedingt
gerechnet. Seit August 2006 ist sie dort Professorin für Organische
Chemie und Umweltchemie. "Ursprünglich hatte ich gar nicht
vor, Professorin zu werden", sagt die TU-Alumna, die an der
TU Berlin im Fach Bodenchemie promovierte und zwischen 2001 und
2006 als wissenschaftliche Assistentin am Institut für technischen
Umweltschutz arbeitete.
Im Jahr 2004 gehörte Gabriele Schaumann zu den ersten Teilnehmerinnen
des ProFil-Programms, das die drei Berliner Universitäten eingerichtet
haben, mit dem Ziel, hoch qualifizierte Wissenschaftlerinnen auf
dem Weg zur Professur zu fördern. "Ich bin zielstrebiger
geworden durch das Programm - es hat mir die Perspektive eröffnet,
mich überhaupt auf eine Professur zu bewerben", fasst
Gabriele Schaumann zusammen. Dies gelang ihr mit Erfolg, und in
der kurzen Zeit, in der sie Professorin ist, konnte sie schon Drittmittel
für drei Mitarbeiter einwerben.
Auch die Informatikerin und TU-Alumna Prof. Dr. Gabriele Taentzer
gehörte zu den Teilnehmerinnen des ProFil-Programms, das sie
ein Jahr später als Gabriele Schaumann absolvierte. "Ich
bin sehr begeistert von dem Programm. Mir hat es ganz konkret bei
der Bewerbung auf Professuren geholfen", sagt sie. "Kurz
vor Ablauf des Programms waren sechs Professuren ausgeschrieben,
auf die ich mich beworben habe. Über das ProFiL-Programm konnte
ich die Bewerbungsunterlagen optimal vorbereiten. Bei allen wurde
ich zu Gesprächen eingeladen, auf die ich mich ebenfalls mithilfe
von ProFiL bestens vorbereiten konnte." Einen Ruf erhielt sie
schließlich von der Universität Marburg, wo sie seit
Dezember 2006 Professorin für Praktische Informatik ist. Professor
Gabriele Taentzer und Professor Gabriele Schaumann gehören
zu insgesamt 107 Wissenschaftlerinnen, die in den vergangenen drei
Jahren das ProFiL-Programm absolviert haben. "Von 42 Alumnae,
die bisher die Berufungsfähigkeit erworben haben, haben 18
bereits einen Ruf erhalten, 15 hatten oder haben aktuell eine Gast-
oder Vertretungsprofessur, und vier haben Rufe auf Juniorprofessuren
angenommen", erläutert Dorothea Jansen, die wissenschaftliche
Koordinatorin und Leiterin, den Erfolg des ProFiL-Programms, das
im Februar für weitere drei Jahre verlängert wurde. Neben
dem Mentoring und den Seminaren zu Themen wie Karriereplanung, Führungsanforderungen
im Wissenschaftsbetrieb und Hochschulmanagement geht es insbesondere
auch darum, ein dauerhaftes Netzwerk zu bilden.
Dies weiß Gabriele Taentzer zu schätzen. Reizvoll war
für sie dabei besonders die Zusammensetzung der Teilnehmerinnen,
die aus den unterschiedlichsten Fachgebieten kommen und zu denen
sie auch heute noch Kontakt hält. "Ich plane gemeinsam
mit anderen Frauen, die ich beim ProFil-Programm kennengelernt habe,
ein interdisziplinäres Forschungsprojekt", sagt die Informatikerin.
"Mit dem ProFiL-Netzwerk bauen wir tragfähige und nachhaltige
Unterstützungsstrukturen auf", erklärt Dorothea Jansen.
Ein wichtiger Baustein ist die im November 2006 erstmals durchgeführte
ProFiL-Netzwerktagung. Zwei Tage lang stellten die Teilnehmerinnen
ihre Forschungsschwerpunkte vor und sondierten mögliche Kooperationen.
Mehrere Projekte wurden angestoßen - das von Gabriele Taentzer
und ihren Kolleginnen gehört dazu.
Bettina Klotz
www.profil-programm.de/
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