Stabübergabe in der Zentralwerkstatt
Der langjährige Leiter Klaus Manske tritt in den Ruhestand
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Nur in gute Hände abzugeben:
Klaus Manske, der langjährige Leiter der Zentralwerkstatt
(r.), wünscht seinem Nachfolger Thorsten Spielhagen (l.)
alles Gute. Hans-Joachim Rieseberg (M.), Chef der Bauabteilung,
weiß diese wichtige Abteilung damit für die Zukunft
gut aufgehoben
© TU-Pressestelle |
"Klaus sagt Tschüss!" war auf dem Plakat zu lesen,
mit dem die 33 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die 13 Azubis
der Zentralwerkstatt Ende März ihren langjährigen Chef
verabschiedeten. Auch der Leiter der Bauabteilung, Hans-Joachim
Rieseberg, war gekommen, denn: "Hier endet eine Ära, die
mit dem Neuaufbau der Zentralwerkstatt begonnen hat. Wir haben Klaus-Jürgen
Manske viel zu verdanken."
Tatsächlich stand Klaus Manske, als er 1996 die Zentralwerkstatt
der TU Berlin übernahm, vor einer großen Herausforderung.
"Die Maschinen waren veraltet und teilweise sicherheitstechnisch
gar nicht mehr tragbar", erinnert er sich. Also krempelte der
gelernte Tischlermeister die Ärmel hoch und binnen weniger
Jahre waren Tischlerei, Schlosserei und Elektrikausstattung auf
dem neuesten Stand.
In eine schwere Krise geriet die Zentralwerkstatt, als sie unter
Sparzwang geriet und damit ihre gesamte Existenz auf dem Spiel stand.
Das Beratungsunternehmen AT Kearney prüfte 1999 ein ganzes
Jahr lang In- und Output der TU-eigenen Werkstatt. Klaus Manske
entwickelte ein reduziertes Konzept, alles wurde ökonomisch
überprüft, die Ausstattung weiter verbessert. "Wir
müssen konkurrenzfähig sein zu den Firmen draußen",
erklärte Klaus Manske seinen Leuten, "nur dann haben wir
eine Überlebenschance." Damit brachte er die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter hinter sich. "Es zog regelrecht ein neuer Geist
ein", erinnert sich Hans-Joachim Rieseberg. "Klaus Manske
hatte eine besondere Art, seine Leute zu motivieren." Bald
stand fest: Die Zentralwerkstatt arbeitet wirtschaftlich und ist
damit gerettet. Zwar musste sie auch (Personal-)Federn lassen, aber
es konnte neu organisiert werden. Dem Zentralwerkstattsleiter kam
bei seiner Umorganisation sicher auch seine vor der TU-Zeit liegende
Selbstständigkeit zugute. Die dort gewonnenen wirtschaftlichen
Erfahrungen konnte er hier zur Rettung dieser TU-Einrichtung gewinnbringend
einsetzen.
Manske investierte nun in die Lehrlingsausbildung, eröffnete
Ausbildungsgänge wie Schlosser oder Metallbauer, er stellte
einen Malermeister ein, so dass auch hier Auszubildende angenommen
und vor allem der Angebotsbereich erweitert werden konnte. "Wir
konnten nun auch den Trockenbau ausweiten, Restaurierungen, selbst
der denkmalgeschützten Bauten und Räume, vornehmen."
In der Tischlerei baute er eine Fensterfertigung auf, für Veranstaltungen
wie "Queen's Lecture" oder die 125-Jahr-Feier wurden Wandverkleidungen
hergestellt, Regale, Vitrinen. Vieles konnte man nunmehr auch zusammen
mit den Lehrlingen abarbeiten, die dadurch ein besonders großes
Betätigungs- und Lernumfeld fanden. Zum Schluss organisierte
Klaus Manske noch in monatelanger Planungsarbeit den Umzug der Zentralwerkstatt
in die Räumlichkeiten der ehemaligen Versuchsanstalt für
Wasserbau, sorgte auch hier in Zusammenarbeit mit der Bauabteilung
für viel Eigenleistung. "Klaus Manske hat die Zentralwerkstatt
konkurrenzfähig gemacht", so Rieseberg. "Nun ist
das Feld bereitet für eine neue Epoche mit Thorsten Spielhagen,
der unter seiner Leitung seinen Meister gemacht hat und den er mit
Weitblick bereits seit Langem als seinen Nachfolger aufgebaut hat.
Er wird nun die Zentralwerkstatt zunächst kommissarisch leiten."
Patricia Pätzold
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