2-3/07
Februar/März 2007
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Brücken aus Glas

Was wäre, wenn wir zukünftig Glas nicht nur als Fensterscheibe einsetzen, sondern diesen besonders druckfesten Werkstoff auch als tragende Elemente verwenden könnten? Das ist eine der Fragen, die in eine innovative Zukunft weisen und mit denen sich Prof. Dr. Karsten Geißler beschäftigt, der das Fachgebiet Metall- und Leichtbau im Institut für Bauingenieurwesen an der TU Berlin vertritt. Anfang Dezember baute er seine Antrittsvorlesung mit hochrangigen Gästen und Referenten aus fachverwandten öffentlichen Einrichtungen und der Wirtschaft zu einem Antrittskolloquium aus.

Glas sei bislang zu spröde für ein solches Unterfangen, doch als Werkstoff sei es zehnmal so druckfest wie Beton; interessant für innovative Ideen, die auch die Herzen der Architekten höher schlagen lassen könnten. Doch außer dem Konstruktiven Glasbau stellte Karsten Geißler auch die weiteren neuen Forschungsschwerpunkte des Fachgebietes vor: das Windingenieurwesen, die Sicherheitstheorie oder auch das Bauwerksmonitoring zur Bewertung der bestehenden Bauwerke. Im fachgebietseigenen Test-Windkanal laufen bereits Testreihen. Die Zukunft der Forschung liege in der Interdisziplinarität und der Kombination neuer Materialien im Stahlverbundbau, wie auch Prof. em. Dr.-Ing. Wolfgang Graße aus Dresden hervorhob, der die Vorteile von Stabbogenbrücken mit netzwerkartig angeordneten Hängern darstellte. Sie seien nicht so anfällig für Störungen durch Wind und Regen wie herkömmliche Stabbogenbrücken. Professor Hirt aus Lausanne wies auf die Vorteile von neuem Stahlguss für das moderne Bauwesen hin. Insgesamt verfolgten mehr als 300 Gäste die Ausführungen mehrerer international führender Referenten aus Forschung und Industrie.

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