Brücken aus Glas
Was wäre, wenn wir zukünftig Glas nicht nur als Fensterscheibe
einsetzen, sondern diesen besonders druckfesten Werkstoff auch als
tragende Elemente verwenden könnten? Das ist eine der Fragen,
die in eine innovative Zukunft weisen und mit denen sich Prof. Dr.
Karsten Geißler beschäftigt, der das Fachgebiet Metall-
und Leichtbau im Institut für Bauingenieurwesen an der TU Berlin
vertritt. Anfang Dezember baute er seine Antrittsvorlesung mit hochrangigen
Gästen und Referenten aus fachverwandten öffentlichen
Einrichtungen und der Wirtschaft zu einem Antrittskolloquium aus.
Glas sei bislang zu spröde für ein solches Unterfangen,
doch als Werkstoff sei es zehnmal so druckfest wie Beton; interessant
für innovative Ideen, die auch die Herzen der Architekten höher
schlagen lassen könnten. Doch außer dem Konstruktiven
Glasbau stellte Karsten Geißler auch die weiteren neuen Forschungsschwerpunkte
des Fachgebietes vor: das Windingenieurwesen, die Sicherheitstheorie
oder auch das Bauwerksmonitoring zur Bewertung der bestehenden Bauwerke.
Im fachgebietseigenen Test-Windkanal laufen bereits Testreihen.
Die Zukunft der Forschung liege in der Interdisziplinarität
und der Kombination neuer Materialien im Stahlverbundbau, wie auch
Prof. em. Dr.-Ing. Wolfgang Graße aus Dresden hervorhob, der
die Vorteile von Stabbogenbrücken mit netzwerkartig angeordneten
Hängern darstellte. Sie seien nicht so anfällig für
Störungen durch Wind und Regen wie herkömmliche Stabbogenbrücken.
Professor Hirt aus Lausanne wies auf die Vorteile von neuem Stahlguss
für das moderne Bauwesen hin. Insgesamt verfolgten mehr als
300 Gäste die Ausführungen mehrerer international führender
Referenten aus Forschung und Industrie.
tui
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