Mit Tempo 40 gegen die Wand
Die IAT mbH und die TU Berlin sind eng verbunden
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Thomas Deter mit einem Kinder-Dummy
in der Versuchshalle des Fachgebiets Kraftfahrzeuge
© privat |
Manchmal sind es ganz praktische Motive, die zur Gründung
eines Unternehmens führen. Als Volkswagen vor rund 15 Jahren
seine Crashtestanlage zwecks Renovierung vorübergehend schließen
musste und sich nach einem Ersatz umschaute, bot sich die Anlage
der TU Berlin an. Da sich die Vertragsgestaltung zwischen der Universität
und dem Unternehmen jedoch als schwierig erwies, gründeten
Harald Morres und Gerhard Lutter die IAT Ingenieurgesellschaft für
Automobiltechnik mbH. Beide sind TU-Absolventen aus dem Fachgebiet
Fahrzeugtechnik. Volkswagen wurde 1991 Kunde der IAT, die wiederum
die Brücke zur Testanlage darstellte. Die Geschichte nahm ein
gutes Ende, denn bis heute gehört VW zu den Kunden der IAT.
"Da die Fahrzeughersteller eine ständig zunehmende Anzahl
von Sicherheitskriterien erfüllen müssen, arbeiten wir
zunächst hauptsächlich mit Computersimulationen. Wir stellen
dar, was passiert, wenn ein Insasse bei Tempo 40 in einen Crash
verwickelt ist. Berechnet werden muss dies unter anderem für
verschieden große und schwere Insassen", erklärt
Geschäftsführer Thomas Deter. Sein Einstieg in das Unternehmen
ist das beste Beispiel für die enge Zusammenarbeit zwischen
der TU Berlin und der IAT. Auch Thomas Deter studierte an der TU
Berlin Verkehrswesen, und nachdem er 1991 sein Studium beendet und
dann als Ingenieur bei SEAT in Barcelona gearbeitet hatte, kehrte
er 1993 zunächst als Assistent des Fachgebiets Kraftfahrzeuge
an die TU Berlin zurück. Von hier aus war es zur IAT nicht
weit, und 1997 begann er in der Firma als Entwicklungsingenieur.
Im Jahr 2000 übernahm er die Geschäftsführung. Mittlerweile
hat das Unternehmen 30 Mitarbeiter. "Abgesehen von zwei Ausnahmen
sind dies alles TU-Absolventen des Faches Verkehrswesen", rechnet
Deter zusammen. Die meisten finden den Einstieg über ein Praktikum
oder über eine Projektarbeit. Sowohl für die Universität
als auch für das Unternehmen ist die Kooperation von Vorteil:
Die IAT trägt zur praxisnahen Ausbildung der Studierenden bei.
Außerdem wird durch die Abwicklung von Entwicklungsprojekten
die Versuchsanlage der TU Berlin auf dem neuesten Stand gehalten.
Das Unternehmen wiederum rekrutiert Personal und hat unmittelbar
Einblick in die universitäre Forschung.
bk
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