Neu bewilligt
Lotuseffekt in der Medizintechnik
/tui/ Wenn sich ein Blutgefäß durch Ablagerungen verengt
und zu verschließen droht, weiten Ärzte die enge Stelle
auf und setzen einen Stent: ein kleines flexibles Röhrchen,
das das Gefäß offen hält. Bei bis zu 30 Prozent
der Patienten verstopfen die Röhrchen allerdings erneut, weil
Blutbestandteile sich an der Innenseite der Stents anlagern. Das
wollen Wissenschaftler der TU Berlin zusammen mit Medizinern vom
Deutschen Herzzentrum der Berliner Charité ändern. "Developing
processes for µ-structuring of polymer stents" heißt
das interdisziplinäre Forschungsprojekt, das von der Volkswagenstiftung
finanziert wird und an dem von der TU Berlin Prof. Dr.-Ing. Manfred
H. Wagner vom Institut für Werkstoffwissenschaften und -technologien
und Prof. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann vom Institut für Werkzeugmaschinen
und Fabrikbetrieb (IWF) beteiligt sind. Für die neuen Stents
verwenden die Wissenschaftler Röhrchen aus einem Polymer mit
Formgedächtnis. Die Innenfläche dieser Stents soll so
strukturiert werden, dass sie den sogenannten Lotuseffekt aufweist,
dass also auch minimale Anhaftungen sofort abperlen. Die Strukturen
bewegen sich im Nano- und Mikrobereich. Es geht also auch um geeignete
Herstellungsverfahren. Am Ende des Vorhabens sollen Langzeitstudien
mit ersten Prototypen stehen.
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