Vorstoß an die Spitze
Start des 7. EU-Forschungsrahmenprogramms mit TU-relevanten
Schwerpunkten
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Annette Schavan eröffnete
das 7. EU-Forschungsrahmenprogramm in Bonn
© BMBF |
Mit einem Gesamtbudget von 54,4 Milliarden Euro für die nächsten
sieben Jahre startete die Europäische Union Mitte Januar das
weltweit größte Programm in der Forschungsförderung:
das 7. EU-Forschungsrahmenprogramm (RP7), das von 2007 bis 2013
läuft und mit dem Europa seine Forschung an der Weltspitze
positionieren will. "Wissenschaft und Forschung haben in Europa
jetzt die oberste Priorität", betonte die deutsche Forschungsministerin
Annette Schavan in ihrer Eröffnungsrede in Bonn. Für Deutschland
ist dies ein wichtiges Signal. Immerhin sind deutsche Forscher an
rund 80 Prozent der EU-Forschungsvorhaben beteiligt.
"Die Mittelaufteilung des größten Programms innerhalb
des 7. EU-Forschungsprogramms, des Programms Zusammenarbeit'
mit 32 Milliarden Euro, unterstützt Forschungsfelder, die gerade
für die TU Berlin ganz besonders wichtig sind", erklärt
Cornelia Borek, Forschungsreferentin der TU Berlin. "Der größte
Teil vom Kuchen, nämlich mehr als neun Milliarden Euro, geht
in die Informations- und Kommunikationstechnologien. Dort waren
wir schon im sechsten Rahmenprogramm besonders stark. Ich wünsche
mir, dass unsere Wissenschaftler sich auch diesmal vom Kuchen ein
großes Stück abschneiden."
Doch auch die weiteren mit viel Geld geförderten Themen sollten
TU-ler aufhorchen lassen: Nanoproduktion, Gesundheit, Verkehr und
Luftfahrt, Weltraum, Sicherheit, Energie, Umwelt, Lebensmittel,
Landwirtschaft und Biotechnologie. Erstmals sind auch die Sozial-
und Geisteswissenschaften eigener Bestandteil des Programms. Allen
Antragswilligen bieten die TU-Forschungsreferentinnen ihre Unterstützung
an. Cornelia Borek: "Solche Anträge können oft sehr
aufwendig sein und oft gibt es Unsicherheiten finanztechnischer,
rechtlicher oder inhaltlicher Art. Doch ich rate sehr dazu, vorhandene
Erfahrungen abzurufen, sowohl in der TU-Verwaltung - bei uns zum
Beispiel - als auch in der Fakultät." Sie sieht noch viel
Potenzial an der TU Berlin und versucht, Barrieren, die einen Antrag
verhindern könnten, abzubauen. "Der Bürokratieabbau
ist ohnehin ebenfalls ein Schwerpunkt des EU-Programms."
Wie ernst es Europa mit dem Vorstoß an die Spitze ist, zeigt
auch die Einrichtung eines zentralen, 22-köpfigen Europäischen
Forschungsrates (ERC), der die europäische Grundlagenforschung
fördern und koordinieren soll. Der erste Generalsekretär
hat einschlägige Erfahrungen: Professor Ernst-Ludwig-Winnacker,
der langjährige Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
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