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Februar/März 2007
 
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Der Staat regelt nicht alles

Humboldt-Stipendiatin Estrid Sørensen

 
  Estrid Sørensen
© TU-Pressestelle

Nach dem Willen der Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) soll die Schwelle für ein Verbot von gewalttätigen Computerspielen deutlich gesenkt werden. Nicht nur gewaltverherrlichende, sondern auch extrem gewaltbeherrschte PC-Spiele, DVDs oder Bücher für Kinder und Jugendliche sollen verboten werden. "Doch der Staat kann nicht alles regeln, zum Teil sind gesetzliche Instrumente auch ungenügend", sagt Dr. Estrid Sørensen, die zurzeit als Humboldt-Stipendiatin am Institut für Soziologie der TU Berlin zur Regulierung des Medienzugangs von Kindern forscht.

"Ich will untersuchen, welche Unterschiede es zwischen der Regulierung des Zugangs von Kindern zu Computerspielen, Internet-Inhalten und Bildern auf dem Handy gibt", so die dänische Wissenschaftlerin.

Seitens der Justiz und der Politik sei dies theoretisch geregelt, aber es fehle ein Verständnis davon, wie juristische Regelungen und politische Strukturen in die konkrete Regulierungspraxis überführt werden. Zudem finde Regulierung nicht nur durch staatliche Instanzen statt, sondern auch durch die Spielindustrie, durch Händler, die Schule und durch Kinder selbst.

Die Sozialpsychologin beschäftigt sich mit der theoretischen Frage, wie technologische Eigenheiten die Art und Weise der Regulierung beeinflussen, wodurch Regulierungsformen von Computerspielen, Handys und Internet charakterisiert sind, welche Rolle sowohl Produzenten, Tester, Gutachter und Nutzer als auch Gesetze, Formulare und Richtlinien im Regulierungsverfahren spielen. Estrid Sørensen: "Die Studie kann dazu beitragen, die Komplexität der Möglichkeiten und Beschränkungen von praktischen Regulierungsprozessen zu verstehen."

Sybille Nitsche

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