Der Staat regelt nicht alles
Humboldt-Stipendiatin Estrid Sørensen
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Estrid Sørensen
© TU-Pressestelle |
Nach dem Willen der Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen
(CDU) soll die Schwelle für ein Verbot von gewalttätigen
Computerspielen deutlich gesenkt werden. Nicht nur gewaltverherrlichende,
sondern auch extrem gewaltbeherrschte PC-Spiele, DVDs oder Bücher
für Kinder und Jugendliche sollen verboten werden. "Doch
der Staat kann nicht alles regeln, zum Teil sind gesetzliche Instrumente
auch ungenügend", sagt Dr. Estrid Sørensen, die
zurzeit als Humboldt-Stipendiatin am Institut für Soziologie
der TU Berlin zur Regulierung des Medienzugangs von Kindern forscht.
"Ich will untersuchen, welche Unterschiede es zwischen der
Regulierung des Zugangs von Kindern zu Computerspielen, Internet-Inhalten
und Bildern auf dem Handy gibt", so die dänische Wissenschaftlerin.
Seitens der Justiz und der Politik sei dies theoretisch geregelt,
aber es fehle ein Verständnis davon, wie juristische Regelungen
und politische Strukturen in die konkrete Regulierungspraxis überführt
werden. Zudem finde Regulierung nicht nur durch staatliche Instanzen
statt, sondern auch durch die Spielindustrie, durch Händler,
die Schule und durch Kinder selbst.
Die Sozialpsychologin beschäftigt sich mit der theoretischen
Frage, wie technologische Eigenheiten die Art und Weise der Regulierung
beeinflussen, wodurch Regulierungsformen von Computerspielen, Handys
und Internet charakterisiert sind, welche Rolle sowohl Produzenten,
Tester, Gutachter und Nutzer als auch Gesetze, Formulare und Richtlinien
im Regulierungsverfahren spielen. Estrid Sørensen: "Die
Studie kann dazu beitragen, die Komplexität der Möglichkeiten
und Beschränkungen von praktischen Regulierungsprozessen zu
verstehen."
Sybille Nitsche
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