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Auf internationaler Bühne

Klaus-Heinrich Standke: Für OECD, UNO und UNESCO in New York, Paris und Berlin

Auf internationalem Parkett wirkte TU-Alumnus Standke jahrzehntelang für die Verzahnung von Wissenschaft und Wirtschaft
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Internationales, Wissenschaft, Wirtschaft - diese drei Begriffe sind eng mit dem Berufsweg von Dr. Klaus-Heinrich Standke verbunden, den er mit sechzehn Jahren als Lehrling in einem Stahlwerk begann.

 
  Klaus-Heinrich Standke
© privat

Und sie werden auch die kommenden Jahre seines Lebens prägen. "In welchen Ruhestand sollte man mich schicken?", fragt der TU-Alumnus.

Am 23. 1. 2007 erhielt er für sein ehrenamtliches Engagement als Präsident des Komitees zur Förderung der deutsch-französisch-polnischen Zusammenarbeit das Offizierskreuz des Verdienstordens der Republik Polen. Schon früher ist er mit dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse ausgezeichnet worden. In Posen und in Moskau wurde er zum Ehrendoktor ernannt. Außerdem ist er ordentliches Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste.

Schon bald nach seiner Lehrzeit begann Standke international zu arbeiten und betreute von London und Paris aus den Osthandel internationaler Stahlfirmen. "Ich habe schon früh realisiert, wie wichtig es ist, denen, die etwas ‚zu sagen' haben, - möglichst positiv - aufzufallen", sagt Klaus Standke. Und so fiel er auch seinem späteren akademischen Lehrer Prof. Dr. Konrad Mellerowicz auf, der ihn nach dem inzwischen abgelegten Begabtenabitur 1961 ermutigte, zum wirtschaftswissenschaftlichen Studium an die TU Berlin zu kommen. Nach dem Abschluss als Diplomkaufmann verließ er 1966 wieder Deutschland, ging als Mitarbeiter in die Wissenschaftsdirektion der OECD nach Paris und wurde 1969 Generalsekretär der unter OECD-Schirmherrschaft gegründeten European Industrial Research Management Association (EIRMA). Zeitgleich betrieb er von Paris aus seine Promotion bei Konrad Mellerowicz an der TU Berlin, die er 1970 abschloss.

Nach dem Beitritt Deutschlands zu den Vereinten Nationen wurde er 1974 als erster Deutscher zum UNO-Direktor für Wissenschaft und Technologie in New York berufen. 1980 kehrte Standke nach Paris zurück und übernahm bis 1990 verschiedene Aufgaben bei der UNESCO - zuletzt als Beigeordneter Generaldirektor.

"Ich habe mich immer mit der Frage beschäftigt, wie man Wissenschaft und Wirtschaft auch auf internationaler Ebene besser verzahnen kann. Das einfache Geheimnis: man muss die richtigen Leute zusammenbringen", sagt der TU-Alumnus. "Deutsche tun sich bei der weltweiten Vernetzung immer noch schwer. In internationalen Gremien haben sie bedauerlicherweise noch immer nicht den Platz gefunden, der der Bedeutung des Landes entspricht", urteilt er.

Auch die Entwicklung der Ost-West-Beziehungen nach dem Mauerfall beschäftigt Standke bis heute. 1990 wurde er Gründungspräsident der OstWestWirtschaftsAkademie (OWWA) in Berlin, die die Wirtschaftskompetenzen zwischen Ost und West stärken will.

Seit 1995 vermittelt er außerdem als Honorarprofessor an der Wirtschaftsuniversität Posen und als Lehrbeauftragter an anderen Hochschulen seine Kenntnisse des "internationalen Systems" der nachwachsenden Studentengeneration. Ans Aufhören denkt er nicht - sein großer Lehrer war ihm darin Vorbild: "Die Begeisterungsfähigkeit, mit der Mellerowicz noch zwischen seinem siebzigsten Lebensjahr, in dem ich ihm erstmals begegnete, bis zu seinem Tode 23 Jahre später, neue Fragen stellte und weiterentwickelte, hat bei mir einen tiefen Eindruck hinterlassen."

Bettina Klotz

www.klaus-heinrich-standke.de

 

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