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Januar 2007
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Teure Technik für die Gesundheit?

Demografie, Medizintechnik und Kostenentwicklung

Die Deutschen werden immer älter. Das ist nicht nur verbunden mit den Weichenstellungen für die Arbeitswelt und dem Konzept des "lebenslangen Lernens" politisch von einiger Relevanz, sondern insbesondere auch im Hinblick auf die Kosten der Gesundheit. Welche Brisanz die Thematik für die Gesellschaft birgt, zeigt sich nicht zuletzt an dem jüngsten Gerangel um die Details der Gesundheitsreform. Neben der demografischen Entwicklung gilt aber auch der medizinisch-technische Fortschritt als ausschlaggebend für den Anstieg der Gesundheitsausgaben.

"Im Vergleich zum allgemeinen technischen Fortschritt ist vom medizinisch-technischen Fortschritt eine übermäßige Produktion kostenverursachender Innovationen zu erwarten", sagt der Volkswirtschaftler Prof. Dr. Klaus-Dirk Henke, Experte für Finanzwissenschaft und Gesundheitsökonomie an der TU Berlin. Das liege an den Innovationsanreizen, die aus den Erstattungsregeln sowohl der gesetzlichen als auch der privaten Krankenversicherungen resultierten. Klaus-Dirk Henke hat zusammen mit dem Ökonomen Lutz Reimers, ebenfalls am Institut für Finanzwissenschaft und Gesundheitsökonomie, ein Diskussionspapier zu diesen Einflüssen herausgegeben.

Ob und welche Auswirkungen die demografische Entwicklung konkret auf die Gesundheitsausgaben hat, ist in der Gesundheitsökonomie umstritten. Zusammen mit dem technisch-wissenschaftlichen Forschritt führt sie jedenfalls dazu, dass die Ausgabenkurve weiterhin ansteigt. Überraschenderweise, so Henke und Reimers, existieren nur wenige spezielle Untersuchungen zu den Ausgabeneffekten dieses Faktors. Sie beziehen sich entweder auf Forschungs- und Entwicklungsausgaben, bieten konkrete Beispiele wie die Magnetresonanztomografie oder streben als Kosten-Nutzen-Analyse wohlfahrtsökonomisch basierte Aussagen an, die den Fortschritt als vorteilhaft erscheinen lassen. Als Lösungsansatz für die weiterhin auseinanderklaffende Schere zwischen Einnahmen und Ausgaben schlagen die Wissenschaftler die teilweise Umstellung der Finanzierung von einem Umlage- auf ein Kapitaldeckungsverfahren vor. Auch die Förderung des Wettbewerbs zwischen Krankenkassen, Ärzten, Krankenhäusern oder Apotheken und Versicherten könne die zur Verfügung stehenden Mittel erweitern.

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Das Diskussionspapier ist erschienen in der Wirtschaftswissenschaftlichen Dokumentation der TU Berlin (ISSN-Nr. 0944-7741).

 

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