Die Mittel schwinden
Neues Kuratorium bewilligt Haushaltsplan 2007
Eine der ersten Handlungen des neuen Kuratoriums
der TU Berlin war die Beschlussfassung zum Haushaltsplan 2007. Er
sei sehr übersichtlich und stringent, so die positive Meinung
der neuen Kuratoren, die sich im Dezember zu ihrer konstituierenden
Sitzung trafen.
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© TU-Pressestelle |
Und doch markiert der Haushaltsplan 2007 eine wichtige Zäsur,
beginnt doch mit ihm die massive Absenkung der Landeszuschüsse
als Folge der Hochschulverträge für die Jahre 2006 bis
2009. Mit ihnen schrieb das Land Berlin aufgrund seiner desolaten
Finanzsituation Kürzungen in die Bücher der Universitäten.
So umfassen die TU-Eckdaten für 2007 beim konsumtiven Zuschuss
256,5 Millionen Euro und 10,7 Millionen Euro für den investiven
Zuschuss. Vergleicht man die Zahlen mit denen aus 2006, so ist der
konsumtive Zuschuss um rund 7,7 Millionen Euro niedriger und wird
bis 2009 um weitere 16,1 Millionen Euro sinken. Um dieses Minus
von mehr als 23,8 Millionen Euro und von weiteren 7,6 Millionen
Euro im investiven Bereich kompensieren zu können, war eine
tief greifende Strukturplanung vonnöten. Im Ergebnis: Die 335
TU-Fachgebiete mussten um 59 auf 276 Fachgebiete reduziert werden.
Dem Strukturplan folgte eine Ausstattungsplanung, bei der die Stellen
in den Fakultäten einschließlich der Professuren, den
Zentraleinrichtungen, in der zentralen Reserve und der Zentralen
Universitätsverwaltung um 747 von 3179 auf 2432 reduziert wurden.
Mit dem aktuellen Haushaltsplan wird diese Ausstattungsplanung nun
vollständig umgesetzt. Die Personalausgaben umfassen dabei
209,2 Millionen Euro, also 80 Prozent des Landeszuschusses. Bis
2008 wird der Personalhaushalt ausfinanziert sein. Ab 2009 beginnt
sich die Schere zwischen Zuschuss und Personalausgaben durch steigende
Versorgungslasten und langsameren Überhangabbau wieder zu öffnen.
Diese Lücke, die sogenannte Pauschale Minderausgabe, wird dann
zirka neun Millionen Euro betragen.
Betrachtet man neben den Personalausgaben und den investiven Ausgaben
(31,7 Millionen Euro) auch die verbleibenden konsumtiven Ausgaben
(70,6 Millionen Euro), so sind davon bereits 52,6 Millionen Euro
fest gebunden für Infrastruktur-Ausgaben wie Mieten, bauliche
Unterhaltung und Strom etc.
Der Mietposten soll ab 2013 gegen null tendieren, da das Abmietungskonzept
eine Konzentration auf dem Campus vorsieht. Hierfür sind umfangreiche
Baumaßnahmen in Charlottenburg geplant. Dazu gehört auch
der Neubau des Forschungszentrums "Maschinenbau und Informatik"
mit rund 21,7 Millionen Euro. Insgesamt werden zwischen 2007 und
2009 mehr als 90 Millionen Euro für den Bereich Bau vorgehalten.
Nach Abschluss aller Baumaßnahmen wird die TU Berlin die einzige
Universität Deutschlands sein, die nahezu den vollständigen
Campus im Zentrum einer Großstadt vereint. Dies ist ein erheblicher
strategischer Vorteil.
Rechnet man Einnahmen gegen Ausgaben, so bleiben in diesem Jahr
lediglich 17,9 Millionen Euro (rund 6 Prozent des konsumtiven Zuschusses)
für eine strategische, freie Planung zur Verfügung.
tz/stt
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