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Neues Leben, neues Bauen

DDR-Architektur 1945 bis 1951

„Damals wurde mehr und anspruchsvoller gebaut, als man es sich bislang vorstellen konnte“, sagt Andreas Butter über die Architektur in der Sowjetischen Besatzungszone und in der DDR zwischen 1945 und 1951. „Die Bauten erschienen noch nicht so repräsentativ geschmückt, waren aber mit viel Engagement konzipiert und verrieten oft einen überraschenden Kenntnisstand über die Entwicklungen, die jenseits der Grenzen der sowjetisch besetzten Zone abliefen.“

Andreas Butter untersucht in seiner Dissertation im Fach Kunstgeschichte an der TU Berlin nicht nur den Städtebau im Osten, sondern auch landwirtschaftliche Bauten, medizinische Einrichtungen, Bauten für Bildung und Erziehung, Industrie- und Kulturbauten sowie Erholungs- und Sportanlagen. Sie erschien jetzt als Buch unter dem Titel „Neues Leben, neues Bauen. Die Moderne in der Architektur der SBZ/DDR 1945 bis 1951“.

„Die Bauvorhaben vor allem in der Landwirtschaft, im Wohnen sowie in Bildung und Kultur sollten mit einer eigenen Ästhetik das entschieden antinazistische Zukunftsbild der Gesellschaft widerspiegeln“, so Butter. Dabei habe man vielfach an die zeitgenössischen westlichen Tendenzen wie auch an das „Neue Bauen“ der 1920er-Jahre angeknüpft. In der SBZ/DDR bis 1951 wurde das Gestaltungskonzept der Moderne noch klarer als im Westen als Identifikationsmuster angesehen.

Ziel der Arbeit war es, die Transformationsprozesse verständlich zu machen, „in denen Erfahrungen und aktuelle Anforderungen aufgenommen wurden und die zur Entstehung von Gebäuden führten, die sowohl in ihrer sozialen Zweckbestimmung als auch in ihrer Gestalt eigenständig waren“, schreibt Butter.

Sybille Nitsche

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