Güte im Quadrat
Drei Jahre lang wird ein Projektteam an einem Qualitätssicherungssystem für Studiengänge arbeiten
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Das Team für Qualität im Studium: Marcel König, Nadine Csonka, Cornelia Raue (v. l.) haben bereits erste Interviews geführt und Grafiken erstellt
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Mit ihrem Zehn-Millionen-Euro-Programm "Offensive Wissen durch Lernen" (OWL) verbessert die TU Berlin die Qualität der Lehre und strebt damit eine kürzere Studiendauer und eine geringere Abbrecherquote an. Im April 2007 konnten nun die 72 Projekte starten, für die in der zweiten Bewilligungsrunde rund vier Millionen Euro bereitgestellt worden sind (siehe TU intern 4/07). 83 weitere Projekte waren bereits im Jahr 2006 bewilligt worden. In einer losen Serie stellt TU intern einige dieser Projekte vor.
Eines der aufwändigsten dieser Projekte heißt "QualitätsSicherung Studienprogramme" (QS2), ein fächerübergreifendes, strategisches Projekt der Leitung zur Qualitätssicherung in der Lehre mit nachhaltiger Wirkung, das im Januar 2007 bereits die Arbeit aufgenommen hat. Im Fokus stehen hier die Curricula der Bachelor- und der Masterstudiengänge. Der mit der Umstellung verbundene Paradigmenwechsel zur sogenannten out-come Orientierung verlangt, dass das Erreichen bestimmter Kompetenzziele überprüft wird. Sie sollen qualitativ und quantitativ analysiert und bewertet werden. TU-Vizepräsident Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach erläutert das Projekt, das bei ihm angesiedelt ist: "Wir werden den Fragen nachgehen, welche Kernkompetenzen im Bachelor thematisiert und was in welchem Umfang im Master-Studienabschnitt vermittelt werden muss. Die Studiengänge sollen ein klares Profil erkennen lassen und genau beschreiben können, was unseren universitären Abschluss von einem Fachhochschulabschluss differenziert. Das Vorgehen stellt ein sehr wichtiges Element des Gesamtqualitätssicherungssystems dar, wie es zurzeit der Wissenschaftsrat empfiehlt."
Konkret kümmert sich in den nächsten drei Jahren ein dreiköpfiges Team um die Durchführung des Projekts. Bereits im Februar sind sie an der TU Eindhoven in den Niederlanden geschult worden. Dort hat das Netzwerk der technischen Universitäten "3TU-NL", mit dem die TU Berlin kooperiert, bereits ein ähnliches System verbindlich eingeführt. Das System läuft darauf hinaus, die Studiengangsverantwortlichen in Bezug auf den Aufbau und die inhaltliche Vermittlungstiefe ihrer Studiengänge zu sensibilisieren. Zunächst werden Fragenkataloge angewendet und Interviews durchgeführt, auf deren Grundlage ein grafisches Profil des jeweiligen Studiengangs entsteht. Diese Grafik soll späterhin sowohl zur Orientierung als auch zur Analyse und Beseitigung von Schwächen in der Studiengangsentwicklung und damit zur langfristigen Qualitätssicherung dienen. Bis Ende des Jahres sollen die beiden ersten Studiengänge, Wirtschaftsingenieurwesen und Informatik, untersucht und ausgewertet sein. Bei diesem Leitprojekt für die neun großen technischen Universitäten Deutschlands, die sich im Verbund TU9 zusammengefunden haben, hat die TU Berlin die Federführung übernommen.
Patricia Pätzold |
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