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Nr. 1/Februar 2020 DIE HOCHSCHULZEITUNG DER TECHNISCHEN UNIVERSITÄT BERLIN e rli n U B n d ie T n 8 eit e – 9 n a S e r u f e u b e N Global Player China Das Chinabild des Westens muss grundlegend modernisiert werden – fordert im Interview Leibnizpreisträgerin DAGMAR SCHÄFER Seite 2 k a o N x i l e F © n e f a r g o t o f f o H © Internet-Fasten für das Klima Die nachhaltige digitale Transformation erfordert kritisches Verhalten aller und politische Gestaltung – sagt TILMAN SANTARIUS Seite 3 k c a n r e t s a P l e a h c M i © KLIMA IM ZENTRUM TU Berlin will Expertise bündeln pp „In Sachen Klima muss gehan- delt werden“, so TU-Präsident Prof. Dr. Christian Thomsen, „und wer kann das besser, freier und innovativer als eine Universität?“ Die Wissenschaft habe jetzt die Chance, ihre Expertise in den notwendigen Veränderungsprozess ein- zubringen, müsse sich aber auch Gehör verschaffen, insbesondere bei der Politik. Auf dem Neujahrsempfang der TU Ber- lin im Januar 2020 informierte Christian Thomsen vor 500 Gästen, dass die TU Berlin mit weiteren Berliner und Pots- damer Wissenschaftsinstitutionen sowie der dortigen Universität ein Forschungs- zentrum zum Klimawandel plant. Die TU Berlin habe viele Fachgebiete, die dazu beitragen können, einen gemeinsamen Forschungsrahmen „Klima“ zu schaffen, angefangen bei der Transformation un- seres Energiesystems über neue Formen der Mobilität bis hin zur klimagerechten Stadtentwicklung und nachhaltigem Bauen. Gemeinsam mit Berliner Part- nern und ihren Stärken in der Biodiversi- tät oder den Gesundheitswissenschaften sowie der Nähe zur Universität Potsdam und zum Potsdam-Institut für Klimafol- genforschung, dem Deutschen Geofor- schungszentrum und dem Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung seien die Voraussetzungen in der Region international einzigartig, sagte Thomsen. Einmaliges Reallabor Die Metropole Berlin und das wenig be- wohnte Brandenburg seien darüber hin- aus ein einmaliges Reallabor, in dem ver- eintes Forschungswissen von regionalen und globalen Partner*innen in Lösungen für die Praxis überführt werden könne. Ein erstes Treffen des 2019 gegründeten „Berliner Arbeitskreises Klimawandel“ im Beisein des Regierenden Bürgermeisters Michael Müller hat bereits im Herbst 2019 stattgefunden, ein weiteres ist im Frühjahr 2020 geplant. Jetzt ist man auf der Suche nach Stiftern für neue Profes- suren am Klima-Institut. Noch in diesem Jahr sollen die Aktivitäten in einem Antrag für ein Einstein-Zentrum münden. Ein potenzieller Name ist schon angedacht: „Einstein Center Climate Change“. Neuer Leuchtturm Millionenförderung von Bund und Land für BIFOLD-Zentrum zur Erforschung Künstlicher Intelligenz Christian Thomsen, Präsident der TU Berlin, Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung, Klaus-Robert Müller und Volker Markl (v. l.), die neuen Direktoren des Berlin Institute for the Foundations of Learning and Data (BIFOLD), sowie Michael Müller, Regierender Bürgermeister von Berlin Die KI-Forschung in Berlin hat eine neue, international sichtbare Heimat: Am 15. Januar 2020 verkündete die Bundesministerin für Bildung und For- schung Anja Karliczek die Fusion des Berlin Big Data Centers (BBDC) und des Berliner Zentrums für Maschinelles Lernen (BZML) zum „Berlin Institute for the Foundations of Learning and Data“ (BIFOLD). Das neue Institut wird seinen Sitz an der TU Berlin haben. „Die Fusion der beiden Berliner KI-Kompetenzzentren zum BIFOLD ist ein Meilenstein in der Umsetzung der KI-Strategie der Bun- desregierung“, so die Bundesministe- rin. Das Bundesforschungsministerium erhöht die bestehende Förderung der beiden Zentren um weitere 18 Milli- onen Euro. Damit erhält das BIFOLD zwischen 2019 und 2022 insgesamt über 32 Millionen Euro Fördermittel. Das Land Berlin unterstützt das Institut mit acht neuen KI-Professuren. Hier- für stehen im laufenden Landeshaus- halt 3,5 Millionen Euro zur Verfügung. „Schon heute verfügt unsere Stadt über ein einmaliges Ökosystem aus Institu- tionen und Hunderten Wissenschaft- lerinnen und Wissenschaftlern, die zu KI auf unterschiedlichsten Feldern for- schen und lehren. Ein Riesenpotenzial, das wir gemeinsam weiterentwickeln“, betonte Michael Müller, Regierender Bürgermeister von Berlin. Das BIFOLD wird gemeinsam geleitet von Prof. Dr. Volker Markl, Leiter des Fachgebiets Database Systems and In- formation Management, und Prof. Dr. Klaus-Robert Müller, Leiter des Fach- gebiets Maschinelles Lernen. Inhaltlich verfolgt das BIFOLD drei wesentliche Ziele: Spitzenforschung in den Berei- chen Big Data und Maschinelles Ler- nen sowie an deren Schnittstellen, die Entwicklung von Technologien, Werk- zeugen und Systemen, um das Thema KI in der Wissenschaft, aber auch in der Wirtschaft und der Gesellschaft fest zu verankern, sowie die Aus- und Weiterbildung der weltweit dringend benötigten KI-Experten. Die beiden Direktoren Volker Markl und Klaus-Robert Müller betonten vor allem auch die Bedeutung der Schnitt- stelle der beiden Fachgebiete. Es brauche mehr Wissenschaftler*innen, die bilingual sind, also Maschinelles Lernen und Big Data sprechen. „Es ist wichtig und richtig, dass die technolo- gischen Grundlagen der KI nicht nur in großen privatwirtschaftlichen Un- ternehmen, sondern ganz wesentlich auch an öffentlichen Universitäten er- forscht und entwickelt werden“, freu- te sich Prof. Dr. Christian Thomsen, Präsident der Technischen Universität Berlin, über die Förderung für die TU Katharina Jung Berlin. www.tu-berlin.de/?211147 Sozialer Zusammenhalt – Perspektiven und Grenzen International interessante Akzente für den Forschungsschwerpunkt „Social Cohesion“ der Berlin University Alliance zu setzen, wünscht sich MARTINA LÖW Seite 3 Wahlen Vizepräsident*innen Angela Ittel und Hans-Ulrich Heiß wiedergewählt tui Zufriedene Gesichter zeigten die Mitglieder des TU-Präsidiums am Nachmittag des 22. Januar 2020. Der Erweiterte Akademische Senat der TU Berlin hatte in seiner Sitzung an die- sem Mittwoch gleich im ersten Wahl- gang Prof. Dr. Angela Ittel sowie Prof. Dr. Hans-Ulrich Heiß in ihren Ämtern als Vizepräsident*innen bestätigt. Sie bekamen jeweils die Mehrheit der 61 ) 2 ( k a o N x i l e F © Angela Ittel abgegebenen Stimmen. Gegenkandi- daten gab es keine. Am 1. April 2020 beginnt für Angela Ittel die vierte und für Hans-Ulrich Heiß die fünfte Amtspe- riode. Eine Amtszeit dauert zwei Jahre. Die pädagogische Psychologin Angela Ittel betreut die Bereiche Strategische Entwicklung, Nachwuchs und Lehrkräf- tebildung. Strategische Entwicklung be- inhaltet: Verbundforschung (Strategie- entwicklung), Internationales, Diversität k a o N x i l e F © Hans-Ulrich Heiß und Gleichstellung. „Ich freue mich, die- se Aufgaben mit bekanntem Tatendrang weiter durchzuführen“, sagt sie. Der Informatiker Prof. Dr. Hans-Ulrich Heiß ist für die Bereiche Lehre, Digitalisie- rung und Nachhaltigkeit zuständig. „Wir werden inzwischen wahrgenommen als eine Universität, die aufgebrochen ist, um besser zu werden und Verantwortung für die vielfältigen Herausforderungen unserer Gesellschaft zu übernehmen. Ich bedanke mich bei allen, die uns mit ih- rem Engagement unterstützt haben, und bitte weiterhin um Ihre Unterstützung“, betont Hans-Ulrich Heiß. 300 Alumni und Freunde unserer Universität, 20 Unternehmen, 12 Stiftungen, Vereine und Verbände, 13 private Förderinnen und Förderer stifteten 138 Deutschlandstipendien und schenken mit ihrem Engagement engagierten und talentierten Studierenden aus Nationen den Freiraum, sich auf ihr Studium konzentrieren zu können. 26 www.tu-berlin.de/?211321 DIVERSITÄTSSTRATEGIE DER TU BERLIN Geschlechtervielfalt und soziale Herkunft im Fokus Die TU Berlin ist den Zielen der Chancengleichheit und Diskriminie- rungsfreiheit verpflichtet. Um diese zu erreichen, hat sie eine „Diversi- tätsstrategie – Chancengleichheit an der TU Berlin“ im Akademischen Senat einstimmig verabschiedet. Damit bekennt sich die TU Berlin zu einem respektvollen und sensiblen Umgang, zum Abbau von Barrieren, zur Gewährleistung von Chancen- gleichheit, zur Unterstützung aller Hochschulangehörigen dabei, die eigenen Fähigkeiten bestmöglich zu entwickeln, und dazu ihnen die Teil- habe an der Mitgestaltung der Hoch- schule noch besser zu ermöglichen. „Ich freue mich, dass die Diversi- tätsstrategie einstimmig unterstützt wurde und nun die Umsetzung der darin enthaltenen Maßnahmen be- ginnen kann“, sagt Prof. Dr. Angela Ittel, TU-Vizepräsidentin für Strate- gische Entwicklung, Nachwuchs und Lehrkräftebildung. Bis 2021 liegt der Fokus auf den zwei Schwerpunkten „Geschlech- tervielfalt“ und „Soziale Herkunft“ oder auch „First Generation“. Sybille Nitsche www.tu-berlin.de/?id=186858 l t d o n r A p p i l i h P © Deutschlandstipendium: TU Berlin sagt Danke!
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