Der Flugsimulator an der TU Berlin fliegt jetzt auch als Airbus A330
(gl) Im April 1993 hat an der TU Berlin der damals modernste Flugsimulator, die naturgetreue Nachbildung des Cockpits des Airbus A340, seinen Betrieb aufgenommen. In einer zehnwöchigen Modifikationsphase ist nun eine nicht unwesentliche Simulatorerweiterung vorgenommen worden: Innerhalb von nur 30 Minuten läßt sich der Airbus A340 zu einem A330 umrüsten. Am 13. Juli findet die feierliche Betriebsaufnahme des Airbus A330 statt.
Der Airbus A340 mit seinen vier Triebwerken gilt als ein besonders wirtschaftliches und umweltfreundliches Langstreckenflugzeug für Entfernungen bis 14.000 Kilometer. Dem Airbus A340 sehr ähnlich ist die Version A330. Beide Flugzeugtypen sind von der Form her nahezu identisch und mit annähernd gleichen Cockpits ausgestattet. Der A 330 verfügt jedoch nur über zwei Triebwerke und ist für Strecken bis ca. 8.500 Kilometer ausgelegt.
In Deutschland betreibt die Fluggesellschaft LTU Lufttransport-Unternehmen GmbH & Co. KG seit Februar 1995 vier Exemplare dieses Flugzeugtyps. Die Flugziele des A330, der maximal 390 Passagiere befördern kann, liegen bei der LTU vor allem im Mittelmeerraum.
Um auch A 330-Flüge per Simulator zu trainieren, hat das Zentrum für Flugsimulation Berlin GmbH an der TU Berlin (ZFB) in Zusammenarbeit mit der LTU ihren Flugsimulator umgebaut. Außerdem hat die Fluggesellschaft mit dem ZFB einen langfristigen Trainingsvertrag abgeschlossen und wird zukünftig ihre Piloten in Berlin trainieren lassen.
Innerhalb von 30 Minuten läßt sich der TU-Simulator, der ursprünglich nur für die A340-Version vorgesehen war, jetzt vom Typ A340 auf den Typ A330 und umgekehrt umrüsten. Der Umbau zu einem Zwei-Typensimulator A330/340 erforderte umfangreiche Hardwareänderungen. So mußten zwei anstelle von vier Triebwerkbedienhebeln eingerichtet werden, sämtliche Flugzeugsysteme und -anzeigen waren von vier auf zwei Triebwerke umzubauen, und auch Softwareänderungen waren wegen des unterschiedlichen aerodynamischen Verhaltens nötig.
Die Kosten dieser Umrüstung lagen bei ca. 5 Mio. DM, was einem Achtel des Investitionswerts von nahezu 40 Mio. DM für den Simulator entspricht. Durch die Zustimmung der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft und Technologie, nicht ausgeschöpfte Fördermittel zu verwenden, war es möglich, diese Maßnahme wirtschaftlich vertretbar zu realisieren.