"Laserschnitte"

Wolf Kahlen im Produktionstechnischen Zentrum


"Laserschnitte" lautet der Titel einer neuen Ausstellung im Produktionstechnischen Zentrum (PTZ), die durch die Zusammenarbeit des Medienbildhauers Wolf Kahlen mit den Diplomingenieuren Bernd Kallies und Stefan Liebelt entstand. Die Ausstellung ist ein Beispiel grenzüberschreitenden Schaffens, denn die Wissenschaftler stellten das Potential der Laserschneidmaschine, sonst ihr Arbeitsplatz, für ein künstlerisches Vorhaben zur Verfügung.

Der Laserstrahl bearbeitete zwar auch Metallplatten, traf aber vorwiegend auf ungewöhnliches Material, nämlich Holz und Papier. Es entstanden bildnerische Objekte, die entweder im Raum hängend angebracht sind oder in Vitrinen und als Bodenskulpturen den Raum neu aufteilen.

Laserbearbeitete Fundstücke wie Spaten, Kannen, eine Schaufel, Buchkästen und Holztafeln durchkreuzen den Blick durch das Foyer im Erdgeschoß, der normalerweise von Materialien wie Glas, Aluminium und weißer Farbe bestimmt wird.

Wolf Kahlen, Professor für intermediäre Kunst am Fachbereich Architektur der TU Berlin, gründete 1971 die Videothek des Neuen Berliner Kunstvereins, war Mitinitiator der "Aktionen der Avantgarde" der Berliner Festwochen 1973/74 und ist Gründer der Ruine der Künste in Dahlem, einem Begegnungs- und Ausstellungsort für Künstler von internationalem Rang. Seine Werke sind unter anderem im Museum of Modern Art in New York, im Kunsthaus Zürich und im Kupferstichkabinett zu sehen.

Die Ausstellung ist bis zum 10. August zu besichtigen, von Dienstag bis Freitag, 14-17 Uhr und nach Vereinbarung.

Rita Pokorny, PTZ


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