Breitband für die Wissenschaft


Das Deutsche Forschungsnetz - der wissenschaftliche Teil des Internet in Deutschland - soll im kommenden Jahr deutlich schneller werden. Einen entsprechenden Vertrag unterzeichneten der Verein zur Förderung eines Deutschen Forschungsnetzes e.V. ( DFN ), die Deutsche Telekom und die DeTeSystem GmbH. Darin wird vereinbart, daß das deutsche Wissenschaftsnetz ( WiN ) durch ein Breitband-Wissenschaftsnetz (B-WiN) ersetzt wird. Das Bundesforschungsministerium unterstützt diese Umstellung durch eine dreijährige Anschubfinanzierung von 80 Millionen DM.

Zur Erläuterung: Das WiN ist der physikalische Teil des Forschungsnetzes, d.h. es ist die Infrastruktur aus Leitungen und Verbindungsrechnern. Sie arbeiten auf dem sogenannten X.25-Übertragungsstandard. Das Deutsche Forschungsnetz baut auf dem WiN auf und bietet Dienstleistungen für die Wissenschaftler und Studierenden an. In der Hauptsache ist dies der Zugang zum weltweiten Rechnerverbund Internet.

Für das neue Breitband-WiN werden die bisherigen Leitungen durch modernere Lichtwellenleiter ersetzt. Außerdem tritt anstelle der X.25-Netztechnologie des alten WiN die neue ATM-Technologie (Asynchronous Transfer Mode). Nach einer Erprobungsphase ab Frühjahr 1996 sollen damit Übertragungsraten von 34 Mbit/s und ab Mitte 1996 von 155 Mbit/s erreicht werden. Derzeit können im Wissenschaftsnetz maximal 2 Mbit/s genutzt werden.

Der DFN-Verein vertritt seit 1984 die Interessen der deutschen Wissenschaft im Bereich rechnergestützter Kommunikation. Er vergibt zu diesem Zweck Entwicklungsaufträge und organisiert Dienstleistungen zur Nutzung des Forschungsnetzes. Seit 1990 betreibt die Deutsche Telekom AG und die DeTeSystem im Auftrag des Vereins das Wissenschaftsnetz WiN. Seit 1993 sind Übertragungsleistungen von 2 MBit/s möglich. rs

Weitere Informationen über das Deutsche Forschungsnetz gibt es im World Wide Web unter http://www.dfn.de Eine Pressemitteilung zum Vertrag über die WiN-Erweiterung findet sich unter http://www.dfn.de/presse/dfn-presse/pm95-09-04.html


[TU Berlin] [Pressestelle] [TU intern] [November '95]