SCHLEPPLEINEN IM SEEGANG
/tui/ Mit dem hydrodynamischen Schwingungsverhalten getauchter Schleppleinen befaßt sich ein neues von der DFG gefördertes Forschungsvorhaben am Institut für Schiffs- und Meerestechnik. Schleppleinen werden als Verbindung zwischen Schiffen und Trägersystemen für Meßgeräte und Kameras eingesetzt, um möglichst dicht am Boden zu operieren. Trägersysteme dieser Art werden u.a. für die kartographische Erfassung des Meeresbodens oder für die Inspektion von Tiefseekabeln und Pipelines benötigt.
Unerläßlich ist dabei eine konstante, genau einzuhaltende Tiefe. Im Seegang jedoch übertragen sich Schwiffsschwingungen über die Leine auf den Schleppkörper und können seine Meßaufgaben stören (z.B. Bodenunebenheiten vortäuschen) oder Bodenkollision und Schleppleinenabriß verursachen.
Unter Leitung von Prof. Günther Clauss vom Fachgebiet Meerestechnik werden ein wissenschaftlicher Mitarbeiter und eine studentische Hilfskraft im Laufe eines Jahres Berechnungsverfahren für dieses instationäre System entwickeln. Darauf basierend sollen die Grundlagen für eine Stabilisierung mittels rechnergesteuerter Abtriebsflossen und Seilwinde erarbeitet werden.
ORGANISCHE SYNTHESE
/tui/ Die bereits auf anderen Forschungsgebieten bestehende Zusammenarbeit der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Herbert Schumann vom Insitut für Anorganische und Analytische Chemie mit der Hebräischen Universität Jerusalem wird jetzt mit einem weiteren gemeinsamen Projekt im Bereich der Katalyse in der organischen Synthese ausgebaut. Untersucht werden sollen fünf neue Klassen von verbrückten Rhodiumkomplexen, von denen eine hohe Aktivität, besonders im Bereich der Carbonylierung und der Wasserstofftransferreaktionen erwartet wird.
Neben bereits dargestellten neutralen Komplexen sollen wasserlösliche Katalysatoren, Rhodiumkomplexe mit verschiedenen Liganden, wie Siloxy-Gruppen und quartären Ammoniumgruppen, sowie analoge Verbindungen mit chiralen Liganden auf ihr katalytisches Potential getestet werden.
Die synthetisierten Komplexe werden in Israel von den israelischen Arbeitsgruppen mittels Sol-Gel-Verfahren an keramische Träger gebunden und anschließend als Katalysatoren für verschiedene organische Prozesse eingesetzt.In den nächsten zwei Jahren wird die VW-Stiftung das Forschungsvorhaben mit einer halben Doktorandenstelle und 32.000 DM Sach- und Reisemitteln für die Berliner Gruppe unterstützen.
KONSTRUKTIONSMETHODIK EVALUIEREN
/tui/ "Wirksamkeit und Erlernbarkeit der Konstruktionsmethodik" ist das Thema eines Projekts von Prof. Dr. Wolfgang Beitz am Institut für Maschinenbau und Konstruktionstechnik, das jetzt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird. Hintergrund des Projekts ist die arbeitswissenschaftliche Analyse von Konstruktions- und Entwicklungstätigkeiten, die derzeit noch am Anfang steht. Insbesondere fehlen Erkenntnisse darüber, welchen Einfluß unterschiedliche Ausbildungsweisen auf die spätere berufliche Effektivität haben.
Ein Ansatz zur Verbesserung der Ausbildung ist die Konstruktionsmethodik, für die bisher allerdings keine Evalutionen bekannt sind. Für die Dauer von zwei Jahren werden sich jetzt ein wissenschaftlicher Mitarbeiter und eine studentische Hilfskraft mit der Erlernbarkeit und Wirksamkeit der Methodik beschäftigen.
SCHRAUBVERBINDUNGEN OPTIMIEREN
/tui/ Ebenfalls am Lehrstuhl von Prof. Dr. Wolfang Beitz wird ein neues DFG-Projekt durchgeführt, das sich mit Schraubverbindungen und deren rechnergestützter Auslegungs- und Gestaltungsoptimierung befaßt. In diesem Bereich besteht ein großes Bedürfnis, die Auslegung und Gestaltung (Formgebung und Werkstoff) der gesamten Verbindung in den rechnerunterstützten Konstruktionsprozeß zu integrieren und weitgehend automatisch durchzuführen. Dazu sollen Berechnungsprozesse und Normteildateien in die rechnerinterne Geometriemodellierung integriert werden.
Das Forschungsvorhaben soll ein entsprechendes Programmsystem entwickeln, das zunächst auf Schraubenverbindungen ausgerichtet ist, später aber auch auf andere Verbindungssysteme übertragbar sein soll. Die DFG fördert das Vorhaben für ein Jahr mit einer wissenschaftlichen Mitarbeiter-Stelle und einer studentischen Hilfskraft.
GRAPHTRANSFORMATIONSSYSTEME
/tui/ Für die Dauer von zwei Jahren fördert die DFG ein Projekt von Prof. Dr. Hartmut Ehrig am Institut für Software und Theoretische Informatik. "Strukturierung und Analyse algebraischer Graphtransformationssysteme" heißt das Thema, an dem zwei wissenschaftliche Mitarbeiter und zwei studentische Hilfskräfte arbeiten werden. Graphen sind zeichnerische Darstellungen von komplexen Situationen - z.B. zur Beschreibung von U-Bahn-Netzen, Geschäftsabläufen oder Computerprogrammen - und helfen beim intuitiven Verständnis von komplexen Situationen. Will man dynamische Änderungen dieser Darstellungen beschreiben, kann man sich algebraischer Graphtransformationen bedienen.
Da Graphen und Graphtransformationssysteme ab einer bestimmten Größe unübersichtlich werden, wollen die Wissenschaftler des DFG-Projekts die Transformationssysteme um neue Strukturierungsmöglichkeiten erweitern und mit Spezifikationstechniken für abstrakte Datentypen kombinieren. Außerdem sollen Anwendungssysteme untersucht werden, die durch Graphtransformationen modelliert werden. Dabei sollen Fragestellungen aus den Bereichen der Termersetzung und der Petrinetze auf Graphtransformationen übertragen werden.