"Sachverständige und effiziente Führung"Warum haben Sie Hans-Jürgen Ewers als Kandidat für das Präsidentenamt aufgestellt, fragten wir Professor Kurt Kutzler, Sprecher der Liste der Unabhängigen Hochschullehrer. Er hatte Ewers auf der Sitzung des Akademischen Senats im November als Kandidaten vorgeschlagen und beschreibt im folgenden die Argumente, die für den Wunschpräsidenten der Unabhängigen Hochschullehrer sprechen. Das Geld, das vom Land Berlin für die drei Universitäten ausgegeben wird, reicht nur noch mehr für zwei. Die Haushaltskürzungen, die unserer Hochschule auferlegt werden, nagen wie Rostfraß an dem "Tanker TU". Eine stattliche und leistungsfähige Einrichtung gerät durch massiven, ungesteuerten Abbau des Personals - vor allem im Bereich der wissenschaftlichen Mitarbeiter und damit des wissenschaftlichen Nachwuchses - in den Zustand der Leistungsunfähigkeit. Die TU befindet sich in einer der schwersten Existenzkrisen seit ihrer Gründung. Nur die interne Konzentration und der Umbau auf das Wesentliche sowie die eindrückliche Demonstration der Unverzichtbarkeit einer Technischen Universität für Berlin werden ihren Fortbestand sichern. Daß die TU kleiner werden muß, ist unvermeidbar; nur dadurch daß sie auch leistungsfähiger wird in Relation zu ihrer künftigen Größe, wird sie unverzichtbar. Der rostige Tanker muß in einen Hochgeschwindigkeits-Katamaran umgebaut werden. Angesichts dieser Herausforderungen der Zukunft und des erklärten Willens von Präsident Schumann, nicht mehr für eine zweite Amtszeit zu kandidieren, muß unsere Universität den bestmöglichen Bewerber in dieses Amt wählen. Wir brauchen eine Persönlichkeit, die mit Kenntnisreichtum, Ideen und Beharrlichkeit die Universität intern auf den richtigen Kurs zwingt. Gefordert ist aber auch die Persönlichkeit, die die Öffentlichkeit überzeugt, daß der Reform- und Leistungswille der TU noch nicht erloschen sind, für die sie einmal bekannt war, ihr Sparpotential aber mehr als ausgeschöpft ist. Schwierige Zeiten verlangen nach einem Kandidaten mit Visionen für die nötigen Konzepte und mit ausgeprägter Gestaltungskraft. Liberale und Unabhängige Mitglieder im Akademischen Senat haben sich gemeinsam auf die Suche nach dem besten Kandidaten für die TU-Präsidentschaft begeben; sie haben sich auf Hans-Jürgen Ewers als der Persönlichkeit geeinigt, bei der die Zukunft der TU in den besten Händen liegen wird. Prof. Ewers vertritt das Fachgebiet Wirtschafts- und Infrastrukturpolitik. Er war lange Zeit FNK-Vorsitzender. In dieser Funktion gestaltete er wesentliche Züge des HEP II mit. Er war Mitglied der Landeshochschulstrukturkommission (LHSK), die nach der Wiedervereinigung sehr viele gute und weitblickende Empfehlungen für die Entwicklungsplanung der Berliner Hochschullandschaft abgegeben hat. Diese und weitere Aktivitäten wie z. B. die Mitgliedschaft im Rat von Sachverständigen für Umweltfragen und im Wissenschaftlichen Beirat des Bundes-Verkehrsministeriums weisen ihn als einen hervorragenden Kenner der Hochschul- und Wissenschaftsszene aus, der sein Wissen um Lehre und Forschung auch in hochschulpolitische Handlungsvorschläge umzusetzen vermag. Ein Präsident Ewers bedeutet für die TU die Sicherheit einer sachverständigen und effizienten Führung mit hohem öffentlichen Ansehen. Seine Wahl ist für Politik und Gesellschaft ein unübersehbares Signal dafür, daß die Technische Universität Berlin hohe Qualitätsmaßstäbe im Interesse des Allgemeinwohls an sich zu stellen bereit ist. Sie sichert damit eine optimale Verteilung des verbliebenen, schmalen Bestands an Ressourcen, um auch weiterhin exzellente Absolventen in die Praxis zu entlassen und die noch leistbare Forschung auf hohem Niveau zu halten. Kurt Kutzler © 12/'96 TU-Pressestelle [ ] |