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HYDROGENASEN /tui/ Über den Zeitraum von drei Jahren fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ein neues Forschungsprojekt von TU-Professor Wolfgang Lubitz. Für die Untersuchungen mit dem Titel "Strukturelle Untersuchungen an Einkristallen von (NiFe)-Hydrogenasen mit Methoden der Magnetischen Resonanz" wurden zwei Doktorandenstellen bewilligt. Insgesamt beläuft sich die Förderung auf ca. 400 000 DM. Ziel des Projekts ist, über Methoden der Magnetischen Resonanzspektroskopie Einblicke in die Funktionsprinzipien von Hydrogenasen zu gewinnen. Die Hydrogenase-Enzyme katalysieren die Bildung molekularen Wasserstoffs aus Protonen und Elektronen. Bei der in diesem Projekt zu untersuchenden Hydrogenase-Klasse wird ein Nickelzentrum als der katalytisch Wirkort angenommen. Für die Untersuchung der elektronischen und geometrischen Struktur dieses Metallzentrums ist die in der Arbeitsgruppe von Professor Lubitz eingesetzte Elektronenspinresonanzspektroskopie besonders geeignet.

PHOTOENZYME /tui/ Seit November fördert die DFG ein Forschungsprojekt von Dr. Robert Bittl (wissenschaftlicher Assistent am Max-Volmer-Institut. Das Vorhaben trägt den Titel "Präparation und zeitauflösende optische und EPR-spektroskopische Charakterisierung semisynthetischer Photoenzyme" und ist ein Gemeinschaftsprojekt mit TU-Professor Wolfgang Lubitz und Prof. Itamar Willner (Hebrew University, Jerusalem). Es wird über den Zeitraum von drei Jahren mit zwei Doktorandenstellen und einem Gesamtvolumen von ca. 350000 DM gefördert. In diesem Projekt sollen die sauerstoffbindenden Proteine Myoglobin und Hämoglobin so modifiziert werden, daß sie zu lichtinduzierten Elektronentransferprozessen geeignet sind. In den modifizierten Proteinen soll über zeitauflösenden Spektroskopietechniken der Zusammenhang zwischen der Struktur des Proteins und seiner Funktion hergestellt werden.

QUANTENHYDRODYNAMISCHE MODELLE /tui/ "Mathematische Analysis und Numerik von quantenhydrodynamischen Modellen der Halbleiterphysik (QHD)" lautet der Titel eines Forschungsprojekts von Professor Peter A. Markowich am Fachbereich 3 Mathematik. Der Hintergrund: Da moderne Halbleiterbauelemente von immer kleineren Abmessungen produziert werden, spielen quantenmechanische Effekte in vielen dieser neuen Bauelemente eine wesentliche Rolle. Das Ziel des Forschungsvorhabens ist die Entwicklung und Analyse von physikalischen Modellen - basierend auf Flüssigkeitsmodellen - für diese elektronischen Bauelemente. Dadurch soll in Zukunft eine effiziente Computersimulation ihres elektrischen Verhaltens ermöglicht werden. Für das Projekt wird die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) zwei Jahre lang eine halbe wissenschaftliche Mitarbeiterstelle, eine studentische Hilfskraft und Sachmittel finanzieren.

WELLE-NABE-VERBINDUNGEN /rs/ Unter der Leitung von Professor Wolfgang Beitz vom Institut für Maschinenkonstruktion und Konstruktionstechnik steht das seit kurzem DFG-geförderte Projekt "Tragfähigkeit von lösbaren Welle-Nabe-Verbindungen für den Hochtemperaturbereich". Hier wollen die Wissenschaftler insbesondere Keramik-Metall-Verbindungen bei Temperaturen bis zu 1000 °C untersuchen. Ein Anwendungsbeispiel für diese Grundlagenforschung sind Laufräder für Abgasturbolader. Die DFG unterstützt das Projekt mit einem Mitarbeiter und einer studentischen Hilfskraft für ein Jahr sowie rund 230 000 DM für Sachmittel bis 1998.

METALLKOMPLEXE /tui/ Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert ein Projekt von Prof. Dr. Hans-Günther Schmalz vom Institut für Organische Chemie. Für sein Projekt "Chirale Aren-Cr(CO)3-Komplexe als Synthesebausteine" finanziert die DFG eine halbe wissenschaftliche Mitarbeiterstelle sowie 27000 DM für Kleingeräte und Verbrauchsmaterial. Ziel des Projekts ist es, die Totalsynthese einiger Meeresnaturstoffe mit antiviralen und tumorhemmenden Eigenschaften zu realisieren. Dabei geht es darum, unkonventionelle Synthesewege zu erforschen, die auf der Nutzung der Reaktivität und Stereostruktur spezieller Organochrom-Verbindungen beruhen.

GELEHRTENKORRESPONDENZ /rs/ Um bisher unveröffentlichte Briefwechsel geht es in einem Forschungsprojekt von Prof. Dr. Hans-Werner Schütt am Institut für Philosophie, Wissenschaftstheorie, Wissenschafts- und Technikgeschichte. Ziel ist die kommentierte Edition unveröffentlichter Korrespondenzen von Gelehrten, die den Anfang der physikalische Chemie am Ende des 19. Jahrhunderts mitbestimmten, u. a. Wilhelm Ostwald (1853-1932), Friedrich Kohlrausch (1840-1910) und Hans Landolt (1831-1910). Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) durch die Bezahlung einer wissenschaftlichen Mitarbeiterstelle für zwei Jahre unterstützt.

TESTBATTERIEN /tui/ Das Bundesforschungsministerium fördert in seinem Schwerpunkt "Biologische Verfahren zur Bodensanierung" bis 1999 das Verbundvorhaben "Ökotoxikologische Testbatterien". In diesem Forschungsverbund werden unter Berücksichtigung verschiedener Bodenfunktionen und zukünftiger Nutzungen biologische Testverfahren in der Praxis erprobt. Das Teilprojekt 1 "Praxiserprobung biologischer Testverfahren und Koordination" wird unter Leitung von Prof. Dr. Dr. Berndt-Michael Wilke am Institut für Landschaftsentwicklung durchgeführt. Die Aufgaben umfassen neben der Koordination des Verbundes auch Forschungsarbeiten zum Themenbereich "Praxiserprobung biologischer Testverfahren zur Erstbewertung, Verlaufs- und Erfolgskontrolle von Bodensanierung".

GEOMETRIEENTWURF /tui/ Zum 1. Oktober wurde am Fachgebiet Meerestechnik, Prof. Dr. Günther Clauss, ein Projekt begonnen, das sich mit dem automatisierten Geometrieentwurf modularer Offshore-Strukturen, z. B. Bohrplattformen, beschäftigt. Das dreijährige Vorhaben wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zunächst für zwei Jahre gefördert. In dem Projekt sollen Methoden entwickelt werden, die einen nicht-interaktiven Entwurf komplizierter Geometrien mit vorgegebenenen Eigenschaft wie beispielsweise Volumina und Schwerpunktslagen ermöglichen. Von nicht-interaktiven Verfahren spricht man, wenn ein Verfahren ohne Eingriffsmöglichkeit eines menschlichen Nutzers ablaufen kann. Sie erscheinen heutzutage anachronistisch, erläutert Projektleiter Clauss, sind aber unabdingbar für den Einsatz Nichtlinearer Programmierung (NLP) bei der Optimierung von Offshore-Plattformen. In einem früheren DFG-Vorhaben haben Wissenschaftler des Fachgebiets Meerestechnik bereits ein Programm entwickelt, mit dem die Seegangseigenschaften von Offshore-Plattformen deutlich verbessert wurden. Während in diesem Projekt hauptsächlich mit symmetrischen Grundformen gerechnet wurde, wollen die Meerestechniker in dem neuen Vorhaben mit beliebig gestaltbaren Geometrien arbeiten. Dazu nutzen sie eine Geometriedarstellung mit Freiformflächen auf der Basis von NURBS (non-rational uniform rational b-spline), einer mathematischen Darstellungsform für Kurven.

VERBUNDVORHABEN COCKPIT /tui/ Die Professoren Manfred Fricke und Gerhard Hüttig vom Fachgebiet Flugführung und Luftverkehr am Institut für Luft- und Raumfahrt (ILR) konnten sich mit zwei Projekten im "Verbundvorhaben Cockpit" etablieren. Das Verbundvorhaben ist Teil des zunächst bis 1998 befristeten Luftfahrtförderprogramms des Bundesforschungsministeriums; es setzt sich aus Vertretern der TU Berlin, der TH Darmstadt, der DASA in Hamburg, der DLR Braunschweig sowie der Universität der Bundeswehr in München zusammen. Im Rahmen des Verbundvorhabens sollen die Forschungsaktivitäten im Bereich Cockpittechnologien in Luftfahrzeugen harmonisiert werden. Der Schwerpunkt der ILR-Projekte liegt auf der Verwaltung von Flight-Management-Systemdaten durch die Flugsicherung sowie auf der anthropotechnischen Untersuchung der Bedienstruktur von Flight-Management-Systemen. Zwei Stellen für wissenschaftliche Mitarbeiter/innen sind für die Projekte zu besetzten. Als zentrales Forschungsgerät dient der Flugsimulator A340/330 des Zentrums für Flugsimulation (ZFB) der TU Berlin.


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