23 neue Projekte im Zentrum Technik und Gesellschaft

Im Dezember letzten Jahres hatte das Zentrum Technik und Gesellschaft (ZTG) seine Arbeit an der TU Berlin mit fünf Projekten aufgenommen. Bei der zweiten Mitgliederversammlung, die Ende Oktober 1996 stattfand, konnte es bereits einen Zuwachs auf insgesamt 28 Vorhaben vermelden. Sie können sich nun über das ZTG miteinander austauschen, von dort aus koordiniert werden oder ihre Finanzverwaltung von der ZTG-Geschäftsstelle abwickeln lassen.

Vier der 23 neuen Projekte haben bereits ihre Finanzierung gesichert und ihre Forschungsarbeit aufgenommen. 19 Vorhaben befinden sich derzeit noch in der Antragsphase, wurden aber bereits als ZTG-Mitglieder aufgenommen. Im Zentrum erhalten sie nun weitere Unterstützung für ihre Startphase.

Ein Projekt ist das bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) beantragte Graduiertenkolleg "Theorie- und Modellbildungsprozesse in den Technikwissenschaften". Mit vier weiteren Neuzugängen gehört es zum ZTG-Forschungsschwerpunkt "Historische, theoretische und ethische Grundlagen der technischen Entwicklung".

Sechs der neuen Vorhaben sind dem zweiten Schwerpunkt des Zentrums zuzurechnen, der sich sich mit der kulturellen Dimension der Technik beschäftigt. Dazu gehört ein Vorhaben zur Entwicklung hypermedialer Lehr- und Lernformen im ingenieurwissenschaftlichen Studium am Beispiel der Mechanik.

Gut die Hälfte der Neuzugänge - genau zwölf Vorhaben - entfielen auf den dritten Forschungsschwerpunkt, bei dem es um soziale, ökonomische und ökologische Technikgestaltung geht. Hierzu gehören ein technischer Kulturvergleich der Wasserversorgung und -entsorgung in Berlin und Istanbul. Und ein Verbundprojekt, an dem sechs Fachgebiete beteiligt sind, will technische Systeme entwickeln, die die selbständige Lebensführung älterer Menschen erleichtern.

Trotz der großen Zahl an Neuzugängen wies der ZTG-Geschäftsführer Liudger Dienel anläßlich der Mitgliederversammlung auf aktuelle Probleme hin. Die schwache Position mancher Geistes- und Sozialwissenschaftler, so Dienel, mache inzwischen eine gleichberechtigte Kooperation mit den Technik- und Naturwissenschaften oft nahezu unmöglich. "Es scheitern mehr Projektkonzepte an der fehlenden quantitativen Leistungsfähigkeit der Sozialwissenschaften als der Technikwissenschaften."

rs


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