TUBUS führte mehr als 30 professionelle Projekte in fünf Jahren durch
Seit rund fünf Jahren gibt es an der TU Berlin
"TUBUS e.V. - Unternehmensberatung
durch Studenten". TUBUS ist eine
nicht-kommerzielle Hochschulgruppe und
berät Existenzgründer, private Unterneh-
men und öffentliche Betriebe. 34 Projekte
wurden bisher von insgesamt 76 Studie-
renden beraten - kostenlos und mit pro-
fessionellem Anspruch.
Auch das Konzerthaus am Berliner Gendarmenmarkt gehörte schon zu den Kunden von TUBUS
Ein prominentes Projekt, das Ende vergangenen Jahres abgeschlossen wurde, gab die Senatsverwaltung für kulturelle Angelegenheiten bei TUBUS in Auftrag: Die Studierenden sollten sich des Berliner Konzerthauses am Gendarmenmarkt annehmen und dort das Rechnungswesen umstellen. Vorbereitend konkretisierte ein langjährig erfahrener TUBUS-Projektleiter zusammen mit dem Auftraggeber die Aufgaben und den Umfang des Projektes. Dann wählten sie drei Studenten aus, die das Projekt durchführten. Mit ihrer Hilfe wurde dann die bisherige kameralistische Bewirtung auf ein kaufmännisches Rechnungswesen umgestellt.
Aufwand und Umfang der anderen TUBUS-Beratungen sind dem Konzerthaus-Projekt vergleichbar: Erfahrungsgemäß werden die Projekte von zwei bis vier Studenten aus dem Hauptstudium während eines Zeitraums von drei bis sechs Monaten bearbeitet. Betreut wird TUBUS durch den Lehrstuhl Finanzierung und Investition von Prof. Dr. Klaus Serfling am Fachbereich 14 Wirtschaft und Management, wo einer der wissenschaftlichen Mitarbeiter Ansprechpartner für die TUBUS-Studierenden ist.
INSGESAMT 34 PROJEKTE BISHER
TUBUS hat sich schon bei unterschiedlichen Aufgabenstellungen bewährt: Während am Anfang noch "Marktanalysen für Existenzgründer" im Vordergrund standen, kamen mit der Erfahrung auch weitere Beratungsfelder hinzu. So optimierten die TUBUS-Studenten die Zeitenplanung für einen Verkehrsbetrieb, analysierten die Organisation eines Reisebüros oder verglichen die Wirtschaftlichkeit verschiedener Standorte eines Dienstleistungsunternehmens der Luftfahrtindustrie. Für den Betriebshof der Gemeinde Neuenhagen im Norden Berlins erstellten sie eine "Make-or-buy"-Analyse, und bei einer Firma der Baubranche beschäftigten sie sich mit der Ausgründung eines Teilbereiches des Unternehmens. Im Laufe der fünfjährigen TUBUS-Geschichte kam so eine Liste von 34 Projekten zusammen.
Ein großer Vorteil für die Kunden: Honorare für die studentischen Beratungen werden nicht berechnet, denn TUBUS finanziert sich durch Spenden, die meistens von den Auftraggebern nach erfolgreichem Projektabschluß eingehen.
STUDIERENE PROFITIEREN
Neben den Unternehmen profitieren natürlich auch die Studierenden. Ein Anreiz ist ein Hauptseminarschein, den sie für das Projekt erwerben können. Voraussetzung dafür ist allerdings eine zusätzliche Seminararbeit mit theoretischem Hintergrund. Ein zweiter Anreiz sind die vielfältigen Praxis-Erfahrungen, die sich in Zusammenarbeit mit den Unternehmen ergeben. Ein wichtiger Teilaspekt ist dabei der Umgang mit Menschen, der für den Erfolg jedes Projektes von entscheidender Bedeutung ist. Außerdem bietet die Zusammenarbeit den Studierenden eine gute Gelegenheit, sowohl ihr äußerliches Auftreten als auch die Teamarbeit praktisch zu üben. So können die TUBUS-Studierenden die Präsentation von Ergebnissen sowohl während der Projekte als auch in speziell angebotenen Seminaren üben. Diese Seminare werden von Profis durchgeführt und allen Studenten gegen eine geringe Kostenbeteiligung angeboten.
Auch nach Abschluß ihrer TUBUS-Projekte haben die Studierenden Vorteile, denn oft kommt es dann noch zu fruchtbaren Verbindungen von Unternehmen und Studenten. Zum Beispiel im Projekt am Konzerthaus. Dort wurde den Studenten nach dem TUBUS-Projekt ein Werkvertrag zur weiteren Betreuung angeboten. Bei der Scalar Wittenberger Omnibusverkehr GmbH arbeitet mittlerweile ein ehemaliger TUBUS-Berater als Beauftragter für Innovation, Marketing und Controlling - er hatte dort zuvor ein Projekt erfolgreich abgeschlossen. Und über diesen Kontakt kam dann wiederum ein neues Projekt bei Scalar zustande: Zwei Studenten wurden an der Planung eines neuen Betriebsgeländes beteiligt und arbeiteten Hand in Hand mit einer professionellen Unternehmensberatung.
Marcus Beer
Nähere Informationen gibt es direkt bei TUBUS (im Gebäude WW der TU-Berlin, Uhlandstr. 4-5, Raum 509, Tel./Fax: 030/314-2 21 37) oder über den Lehrstuhl Finanzierung und Investition von Prof. Dr. Klaus Serfling (Hardenbergstr. 4-5, 10623 Berlin, Tel.: 030/314-2 67 71, Fax: 030/314-2 11 25). Außerdem ist TUBUS auch im World Wide Web vertreten: http://www.tubus-consulting.de