MENSCHEN

"Ein Pionier der modernen Fabrik"

Professor Günter Spur wurde am 27. März offiziell emeritiert

Emeritus Günter Spur (mitte) wurde gleich von zwei Universitäts-Präsidenten verabschiedet: Dieter Schumann (links) und Hans-Jürgen Ewers überreichten ihm die Emeritierungsurkunde
Begriffe wie "Robotervater" oder "Pionier der modernen Fabrik" sind verbunden mit dem Namen des TU-Professors Günter Spur, dem Leiter des Produktionstechnischen Zentrums. Zur Ruhe setzt sich jetzt der Hochschullehrer Günter Spur, der am 27. März seine Emeritierungsurkunde aus den Händen des neuen und des alten TU-Präsidenten erhalten hat.

Günter Spur war 1965 auf den traditionsreichen, von Georg Schlesinger begründeten Lehrstuhl für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik berufen worden. Unter ihm erhielt das Maschinenbaustudium an der TU Berlin überregionales Ansehen und Anerkennung. Am Ende seiner Hochschullehrertätigkeit kann Günter Spur neben einer schier unendlichen Veröffentlichungsliste allein 341 betreute Promotionen und 1352 Diplomarbeiten vorweisen.

Die Forschungsleistungen des von Günter Spur geleiteten TU-Instituts für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik führten schnell zu einer außerordentlichen Zunahme der Drittmittelgelder, was schließlich 1976 in der Gründung des Fraunhofer-lnstituts für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik (IPK) mündete, dessen Leitung Günter Spur ebenfalls inne hatte. Beide Institute erhielten 1986 ein gemeinsames Dach, das Produktionstechnische Zentrum Berlin (PTZ) am Spreebogen. Das PTZ entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einer international anerkannten Forschungsstätte der Produktionstechnik. Aus dem PTZ gingen zahlreiche bahnbrechende Neuerungen für die industrielle Produktion hervor, insbesondere Computertechnologien für die Konstruktion und für die Arbeitsplanung sowie für die Steuerung von Fertigungsanlagen, Robotersystemen und Werkzeugmaschinen.

Daß sich der vielbeschäftigte - und viel geehrte - Professor Günter Spur gänzlich zur Ruhe setzen wird, scheint kaum möglich, ist er doch bis heute in einer Vielzahl von Akademien, Fachgesellschaften oder Beratergremien aktiv tätig.

Janny Glaesmer


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