MELDUNGEN

PRECURSOREN /tui/ Eine halbe wissenschaftliche Mitarbeiterstelle sowie rund 38000 DM bewilligte die DFG für ein Projekt von Prof. Dr. Herbert Schumann vom Institut für Anorganische und Analytische Chemie. Dabei geht es um die "Synthese, Reinigung und Charakterisierung neuer MOVPE-Quellen zur Abscheidung von Gruppe-IIIa-Nitriden". Gruppe-IIIa-Nitride (AlN, GaN, InN) haben in den letzten Jahren besonders für die Produktion von optoelektronischen Bauelementen für den blauen und nahen UV-Spektralbereich (Laser, Dioden) an Bedeutung gewonnen. Die bei der Herstellung dieser Materialien notwendigen dünnen Schichten können mittels MOVPE (Metal Organic Vapor Phase Epitaxy) erzeugt werden. Hierfür werden leicht flüchtige Precursoren (Vorläufer-Verbindungen) benötigt, die mindestens eines der abzuscheidenden Elemente enthalten und geeignete Zerlegungstemperaturen und -mechanismen aufweisen. In der Arbeitsgruppe von Herbert Schumann sollen einerseits reine Stickstoff-Lieferanten und andererseits sogenannte Single-Source-Precursoren dargestellt werden. Letztere verfügen bereits über eine vorgebildete Gruppe-IIIa-Metall-Stickstoff-Bindung. In Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Wolfgang Richter und Dr. Udo W. Pohl vom Institut für Festkörperphysik werden die Verbindungen auf ihre Eignung zur Abscheidung der Gruppe-IIIa-Nitride untersucht.

HEISSE METALLE /rs/ Temperaturen über 2000 °C sind keine Seltenheit bei den Untersuchungen, die die Mitarbeiter von Professor Martin G. Frohberg am Institut für Metallische Werkstoffe durchführen. In einem neuen Forschungsprojekt untersuchen sie Hafnium, ein Element, das in natürlicher Form als Begleiter des Elements Zirkonium auftritt. Unter anderem wird Hafnium für Kontrollstäbe in Kernkraftwerken, in Wolframlegierungen für Glühkathoden oder zur Oberflächenvergütung von hochbeanspruchten Werkstücken eingesetzt. Ziel der Untersuchungen ist es, den genauen Wärmeinhalt (Entalpie) des Hafniums festzustellen, eine Kenngröße, die für die Verarbeitung des Metalls von Bedeutung ist. Dazu erhitzen die TU-Wissenschaftler ihre Materialproben auf Temperaturen über 2230 °C, den Schmelzpunkt des Hafniums. (Zum Vergleich: Stahl schmilzt bei rund 1600 °C.) Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft ein Jahr lang mit 11000 DM sowie den Kosten für eine halbe wissenschaftliche Mitarbeiterstelle und eine Tutorenstelle gefördert.


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