VERMISCHTESKurt Arndt: Ein Vater von "Persil"Eigentlich waren seine Forschungsfelder Akkumulatoren und die Galvanotechnik. Bekannt geworden ist Kurt Arndt, ehemaliger Professor an der Technischen Hochschule Charlottenburg, aber durch eine Entwicklung, die in einem gänzlich anderen Anwendungsfeld bedeutsam wurde. Arndt besaß nämlich ein Patent auf ein Herstellungsverfahren für Perborat, das ist ein Stoff, der als Bleichmittel in Waschmitteln eingesetzt wurde. Chemisch gesehen ist Perborat ein Produkt aus Borax (einem Salz der Borsäure) und Wasserstoffperoxid. Im Waschmittel "Persil", das die Firma Henkel 1907 auf den Markt brachte, war Perborat wesentlicher Bestandteil und trug zum Erfolg des Produktes bei. Außerdem wurde der Wirkstoff auch in den Produktnamen hineingenommen: Persil ist nämlich ein Kunstwort aus den beiden chemischen Grundstoffen Perborat und Silicat. | |
Die "Weiße Dame": Sie war das Markenzeichen der Persil-Werbung in den zwanziger Jahren | |
PREISWERTE PERBORAT-HERSTELLUNG
In den ersten Jahren war die Herstellung des Perborats aufwendig und teuer - bis Arndt 1912 ein kostengünstiges und unkompliziertes Verfahren zur elektrolytischen Herstellung von Perborat aus Boratlösungen entwickelte. Mit dieser Methode konnte die Deutsche Gold- und Silberscheideanstalt (Degussa) in Frankfurt am Main dann die benötigten Mengen von Perborat für die Waschmittel-Herstellung liefern. Bis heute wird Perborat in Persil verwendet. Arndt wurde mit dieser Entwicklung als "einer der Väter von Persil" berühmt. Nur wenige wissen aber, daß der 1873 in Frankfurt/Oder geborene Arndt auch an der Technischen Hochschule Charlottenburg, der Vorgängerhochschule der heutigen TU Berlin, tätig war. Hier war der Chemiker zunächst Assistent am Elektrotechnischen Laboratorium, wurde 1922 Professor und 1929 Leiter des neugegründeten Instituts für Technische Elektrochemie. Auch nach seiner Emeritierung 1938 forschte er dort weiter und entwickelte ein Verfahren, mit dem das Haftungsvermögen bei Galvanisierung (d. h. bei der Abscheidung von metallischen Schichten auf Werkstoffoberflächen) verbessert werden konnte. Am 13. November 1946 starb Kurt Arndt im Alter von 73 Jahren. rs © 4/'97 TU-Pressestelle [ ] |