HOCHSCHULPOLITIK

Liberal-Unabhängige gewinnen die Mehrheit in den Gremien

Mehrheitsverhältnisse verschoben / Neuer TU-Präsident kann mit Unterstützung in den Gremien rechnen

Die Ergebnisse der Wahlen zum Akademischen Senat (AS), zum Konzil und zum Kuratorium haben zu Veränderungen in den bisher bestehenden Mehrheitsverhältnissen in den Gremien zwischen "rechts", "links" und "Mitte" geführt. Durch die neue Sitzverteilung, vor allem im Akademischen Senat, wird der von der liberalen und unabhängigen Fraktion nominierte und gewählte neue TU-Präsident, Prof. Dr. Hans-Jürgen Ewers, auf Unterstützung seiner Arbeit rechnen können.

AKADEMISCHER SENAT: Im AS (insgesamt 25 Mitglieder) hatte die Reformfraktion bisher eine knappe Mehrheit von einer Stimme. Diese Stimme hat sie zugunsten der liberal-unabhängigen Fraktion verloren. Damit haben sich im AS die Stimmverhältnisse genau umgekehrt, es gibt jetzt eine knappe Mehrheit für das liberal-unabhängige Lager.

Die Reformgruppe der Hochschullehrer konnte ihre Stimmen behaupten (1995: 4; 1997:4); die Liberale Mitte hat eine Stimme verloren (1995:3; 1997:2), und die Gruppe der Unabhängigen Hochschullehrer (IUP) konnte zwei Stimmen dazugewinnen (1995: 5; 1997: 7). Die Liste "Tradition und Effizienz" aus dem konservativen Lager, die 1995 mit einer Stimme im Akademischen Senat vertreten war, gibt es nicht mehr.

Im Mittelbau hat es gegenüber 1995 keine Veränderungen gegeben, ebensowenig bei den Sonstigen Mitarbeitern. (Mittelbauinitiative: 2 Sitze, Unabhängige Wimis: 1 Sitz, Dauer-Wimis :1 Sitz).

Bei den Sonstigen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen hat die Liste der Gewerkschaft ötv, wie gehabt, 3 Sitze, die Liste "sachlich und unabhängig" einen Sitz.

Bei den Studierenden hat die linke Gruppierung (bisher 4 Sitze) zugunsten des Rings Christlich - Demokratischer Studenten (RCDS) einen Sitz verloren.

KURATORIUM: Im Kuratorium gingen von den acht Sitzen der Universitätsseite 5 Sitze an die Statusgruppen der Reformfraktion (1 Hochschullehrer, 2 Vertreter/innen der Mittelbauinitiative, 1 Student/in und 1 Vertreter/in der Sonstigen Mitarbeiter). Auch hier hat die Reformfraktion einen Sitz verloren, wiederum auf seiten der Studierenden. 1 Sitz ging (wie gehabt) an die Unabhängigen Hochschullehrer, 1 Sitz an die Liste "sachlich und unabhängig" aus der Statusgruppe der Sonstigen Mitarbeiter und einen Sitz konnte der RCDS gewinnen.

KONZIL: Auch im Konzil hat es zugunsten der liberal-unabhängigen Fraktion Veränderungen in der Sitzverteilung gegeben. Die Unabhängigen Hochschullehrer haben Stimmen dazugewonnen, 1995 hatten sie 11, jetzt 16 von insgesamt 31 Stimmen in dieser Statusgruppe. Die Reformgruppe Hochschullehrer hat, wie bereits 1995, 9 Sitze. Die Liberale Mitte hat einen Sitz verloren (1995:7; 1997:6). Die konservative Liste "Tradition und Effizienz" hatte 1995 vier Sitze, war 1997 aber nicht mehr als eigenständige Liste angetreten.

In der Gruppe der Akademischen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen hat es keine Veränderungen in der Sitzverteilung gegeben: Mittelbauinitiative 6 Sitze, Liberaler Mittelbau 1 Sitz, Unabhängige Wimis 2 Sitze und Dauer-Wimis 1 Sitz. Bei den Sonstigen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen hat die Liste der Gewerkschaft ötv ihre 6 Sitze behaupten können, die Liste "sachlich und unabhängig" hat 4 Sitze (1995:3). Die Deutsche Angestellten-Gewerkshaft (DAG) hatte 1995 einen Sitz, war aber 1997 nicht mehr angetreten. Bei den Studierenden hat das breite linke Bündnis einen Sitz verloren (1995:8; 1997:7), das liberal-unabhängige Lager hat einen Sitz dazugewonnen (1995: 2; 1997: 3).

Die Amtszeit der Mitglieder in den neugewählten Gremien beginnt am 1. April 1997 und dauert zwei Jahre. In der April-Ausgabe von TU intern werden wir die neuen Gremienmitglieder vorstellen.

Kristina R. Zerges


Wer hat gewählt?

Die Wahlbeteiligung bei den Gremienwahlen zeigte im Vergleich zu den Wahlen 1995 keine bemerkenswerten Veränderungen. Am fleißigsten gingen die Professoren zur Wahl: Von ihnen gaben ungefähr zwei Drittel ihre Stimmen ab. Im wissenschaftlichen Mittelbau ging fast jeder zweite zur Wahl, bei den sonstigen Mitarbeitern war es ungefähr jeder dritte. Das Schlußlicht in puncto Wahlbeteiligung sind die Studierenden: Mit knapp 14 Prozent Beteiligung machte nicht mal jeder fünfte seine Kreuze.

Akademischer Senat: Professoren: 69,3 % (1995: 70,2); Wissenschaftliche Mitarbeiter: 47,3 % (46,1); Sonstige Mitarbeiter: 38,5 % (36,5); Studierende: 13,9% (13,4).

Kuratorium: Professoren: 70,0 % (68,4); WiMis: 47,3 % (45,7); Sonstige Mitarbeiter: 38,4 % (36,4); Studierende: 13,7% (12,9).

Konzil: Professoren/innen: 69,0 % (70,0); WiMis: 1995: 47,5 % (45,6); Sonstige Mitarbeiter: 38,5 % (36,4); Studierende: 13,8 % (13,2).

rs


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