FORSCHUNG

Luftschadstoffe und Videokonferenzen

TU-Wissenschaftler stellen sich auf den Messen UTECH und CeBIT vor

Luftschadstoffe per Laser entdecken, Abwässer mit Mikroorganismen reinigen oder Finanzberatungsgespräche über eine Videokonferenz führen - zahlreiche spannende Projekte präsentieren TU-Wissenschaftler im Februar und März auf den Messen UTECH in Berlin und CeBIT in Hannover.

Um Umweltschutz und Umwelttechnologie geht es vom 17. bis 21. Februar auf der UTECH in Berlin. Der Löwenanteil der Exponate kommt von der TU Berlin: FU und Humboldt-Uni bieten jeweils einen Vertreter auf, neun der bisher angemeldeten Exponate kommen von der TU. Das Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft beispielsweise stellt einen "Wirbelschichtreaktor mit immobilisierter Biomasse" vor, der zur Reinigung von Abwässern und kontaminierten Grundwässern eingesetzt werden kann.

Wissenschaftler vom Optischen Institut am Fachbereich Physik zeigen auf der UTECH, wie man mit laserspektroskopischen Methoden Schadstoffe in Luft und Wasser entdeckt. Hinter den Projekten "Multikomponenten-Spurengasnachweis" und "Chemikaliennachweis in Salzwasser" verbirgt sich eine kompakte und transportable Laserapparatur, mit der zahlreiche Schadstoffe nachgewiesen werden. Sie eignet sich beispielsweise, um Einleitungen an Flußmündungen zu untersuchen.

Aus dem Institut für Lebensmitteltechnologie wird der Messebeitrag "Thermophile Methanisierung biogen-organischer Siedlungsabfälle" anwesend sein. Den TU-Wissenschaftlern geht es hier um die Verbesserung der industriellen Abwasserreinigung und die gleichzeitige Gewinnung von Biogas, das hauptsächlich aus Methan besteht und als Energieträger genutzt werden kann.

Wer sich für das "Öko-Audit in kleinen und mittleren Unternehmen" interessiert, kann sich bei der Arbeitsgruppe Umweltstatistik ARGUS informieren, die ebenfalls an der UTECH teilnimmt.

Wessen Herz eher für Informations- und Kommunikationstechnik, Netzwerke, Computer und Software schlägt, muß im März den Weg nach Hannover antreten. Dann bietet die Computermesse CeBIT vom 13. bis 19. März wieder allerhand Neues aus der Welt der Bits und Bytes.

Bisher sind sechs Anmeldungen der TU Berlin für die CeBIT zu verzeichnen. Unter anderem ErgoSwitch, eine automatische Umschalteinrichtung, mit der man zwei Mäuse gleichzeitig an einen PC anschließen kann. Sinnvoll kann das sein, wenn man beispielsweise zu zweit an einem Programm spielt oder gleichzeitig laufende Programme mit einer Zweitmaus bedienen möchte.

Ebenfalls um Mäuse - allerdings im Sinne von Geld - geht es bei der "Virtuellen Filiale", die an der TU-Prozeßrechnerverbundzentrale (PRZ) entwickelt wurde. Dabei handelt es sich um ein Virtual-Reality-Programm, mit dem Bankkunden ihre Filiale per PC besuchen können. Nicht nur Überweisungen, sondern alle Finanzdienstleistungen sollen über das System möglich sein, per Videokonferenz-System sogar der persönliche Kontakt mit dem Bankberater.

Weitere TU-Projekte auf der CeBIT präsentieren "DIS-P - Dezentrales Informationssystem für das Projektmanagement", das Programm "WinGHOST", das die Diagnose und Lösung von Entscheidungsproblemen unterstützt, die Expertendatenbank des TU-Zentrums Mensch-Maschine-Systeme und die "WorkLAB-Methode" zur Bewertung von Software-Oberflächen.

Auf den Messen treten die TU-Wissenschaftler gemeinsam mit Kollegen aus anderen Berliner Hochschulen im Rahmen des Forschungsmarkts Berlin auf, einer Initiative, die seit 1984 die Messeaktivitäten der Berliner Hochschulen koordiniert. Im vergangenen Jahr kamen 24 der insgesamt 70 Forschungsmarkt-Exponate von der TU Berlin.

René Schönfeldt


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