MENSCHEN

Georg-Schlesinger-Preis für zwei internationale Forscher

Der Georg-Schlesinger-Preis, den der Berliner Senat alle drei Jahre für hervorragende wissenschaftliche Leistungen in der Produktionstechnik vergibt, ging in diesem Jahr erstmals an zwei Wissenschaftler. Ausgezeichnet wurden am 3. Februar Hideaki Kudo aus Japan und Milton C. Shaw aus den USA. Beide Preisträger werden damit als Wissenschaftler geehrt, die im Rahmen ihrer technologisch-wissenschaftlichen Arbeit auch den gesellschaftlichen und humanitären Bezug der Produktionstechnik vertreten.

Milton C. Shaw
Professor Dr. Milton C. Shaw lehrte von 1946 an am Massachusetts Institute of Technology (MIT), an der Carnegie-Mellon University und an der Arizona State University, wo er bis heute als emeritierter Professor tätig ist. Ein Schwerpunkt seiner Arbeiten ist die Untersuchung des Werkzeug- und Werkstoffverhaltens im Zerspanprozeß anhand tribologischer und werkstoffkundlicher Experimente.

Hideaki Kudo
Sein Preisträger-Kollege, Professor Dr. Hideaki Kudo, lehrte an der Yokohama National University in Japan. Er beschäftigte sich insbesondere mit werkstoffkundlichen, tribologischen und plastizitätstheoretischen Fragestellungen des Umformprozesses. In den 50er Jahren arbeitete er in Hannover am Institut von Otto Kienzle, der vor dem zweiten Weltkrieg Schüler von Georg Schlesinger an dessen Lehrstuhl an der Technischen Hochschule Charlottenburg war.

Mit dem Preis, den der Berliner Senat seit 1979 vergibt, wird an Georg Schlesinger erinnert, der als Mitbegründer der modernen Forschung auf den Gebieten der Fertigungstechnik und der Wissenschaft vom Fabrikbetrieb gilt. Schlesinger, der als Professor an der TH Charlottenburg lehrte, wurde 1934 als Jude von dort vertrieben und mußte nach England emigrieren.

tui


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