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Univisionen und Zukunftsfähigkeit

Der Hochschultag am 21. Januar bietet Diskussionen und Arbeitsgruppen - Gäste aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Hochschule werden erwartet

Eine Podiumsdiskussion, eine Diskussionsrunde und zahlreiche Arbeitsgruppen bietet der TU-Hochschultag am Dienstag, den 21. Januar, von 10.00 bis 17.30 Uhr im TU-Hauptgebäude. Unter dem Motto "Univisionen" können Studierende an diesem Tag mit Vertretern und Verteterinnen aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Hochschule über ihre Ansprüche an eine Universität diskutieren. Organisiert wird der Hochschultag von einer Gruppe Studierender am Energieseminar der TU Berlin. Sie beschreiben im folgenden Beitrag, was für den 21. Januar auf dem Programm steht

Das Energieseminar entstand vor etwa 15 Jahren als Projektwerkstatt. Lange Zeit bestand es als Studienreformprojekt - seit einigen Jahren ist es nun der regulären Lehre am Fachbereich 6 Verfahrenstechnik, Umwelttechnik, Werkstoffwissenschaften angegliedert. Ziel unserer Tätigkeit als Energieseminar ist neben einer fachlichen Arbeit im Bereich alternativer Energien die Vermittlung von sozialen und methodischen Kompetenzen. Hierzu zählt die Fähigkeit, im Team aber auch selbständig zu arbeiten, das fachliche Wissen in einen größeren (z. B. ökologischen) Kontext zu stellen und interdisziplinär zu arbeiten. Es wird die Möglichkeit geboten, durch Kooperation mit außeruniversitären Einrichtungen Theorie und Praxis zu verbinden, z. B. durch Planung und Bau einer thermischen Solaranlage für den Kinderbauernhof Pankow. Aufgrund unserer Entstehungsgeschichte fühlen wir uns der Hochschulpolitik und den Hochschulreformen verpflichtet - trotz unserer Aufnahme in die Regellehre. Aus diesem Grund wird der Hochschultag zum Thema Univision vom Energieseminar organisiert.

An diesem Tag soll die Diskussion um Hochschulreformen aufgegriffen, aber auch in neue Bahnen gelenkt werden. Die Wichtigkeit einer Universität liegt in der Vermittlung gesellschaftlich relevanter Qualifikationen. Daher darf sich die Hochschulreform nicht nur an marktwirtschaftlichen Verwertungsinteressen orientieren, sondern muß der Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft verpflichtet sein.

Welche Ansprüche werden von der Gesellschaft heute an eine Universität gestellt, insbesondere an die TU Berlin? Und in wie weit wird die Tu Berlin solchen Ansprüchen gerecht? Diese Fragen sollen auf der Podiumsdiskussion während des Hochschultages diskutiert werden

Welche Ansprüche werden von der Gesellschaft heute an eine Universität gestellt, insbesondere an die TU Berlin, und inwieweit wird diese solchen Ansprüchen gerecht? Über diese Fragen werden der Vertreter eines großen Industrieunternehmens, der Vorsitzende des Bundes für Umwelt- und Naturschutz (BUND) Berlin und eine unabhängige Technikkritikerin mit drei Angehörigen der TU Berlin diskutieren.

Aber auch die Studierenden sollen ihre Vorstellungen von Universität einbringen. In zahlreichen Arbeitsgruppen können sie sich mit Aspekten der gegenwärtigen Universität sowie verschiedenen Reformvorschlägen auseinandersetzen. Themen sind z. B. alternative Lehrformen, Interdisziplinarität, Anforderungen der Arbeitswelt, Möglichkeiten einer praxisorientierten Hochschulausbildung, die Gewichtung von Bildung gegenüber Ausbildung u. v. a.

Durch den Hochschultag soll die Diskussion um die Leistungsfähigkeit der Universitäten zurück an die Hochschule und vor allem zurück zu den Studierenden gebracht werden.

Die Sparzwänge sollen bewußt in den Hintergrund treten und statt dessen Überlegungen angestellt werden, wie eine zukunftsfähige Hochschule jenseits allen tagespolitischen Kalküls aussehen muß.

Die Studierenden sollen motiviert werden, sich über ihre eigenen Erwartungen und Ansprüche an die TU Gedanken zu machen, diese zu artikulieren und somit auch in der laufenden Diskussion Stellung zu beziehen.

Die Anforderungen an Studienabgänger/innen haben sich wesentlich geändert, womit auch das Studium diesem Veränderungsprozeß nachkommen müßte. Die Vermittlung von sogenannten Schlüsselqualifikationen verlangt andere Lehr- und Lernformen als die in der Regellehre üblichen. Diese werden bereits in einigen Projekten verwirklicht, die sich auf dem Hochschultag vorstellen werden.

Insbesondere findet vom 20. bis zum 22. Januar eine Ausstellung von Studienreformprojekten und Innovationstutorien statt, mit der sie ihre sehr erfolgreiche Arbeit präsentieren.

Wir laden alle zur regen Teilnahme am Hochschultag ein - als studentische Organisatoren/innen suchen wir natürlich besonders den Dialog mit allen Studenten und Studentinnen. Have a nice day!

tui


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