GREMIENWAHLENStudienreform vorantreibenFachbereichsINItiativen und linke Gruppierungen Neben der Bereitstellung studienbezogener Serviceleistungen (Klausuren-, Skripten- und Protokollsammlungen, Studienfachberatung) sehen wir unseren Hauptaufgabenbereich in der hochschulpolitischen Basisarbeit in den einzelnen Fachbereichen. Diese besteht aus der parteipolitisch ungebundenen Vertretung studentischer Interessen in den einzelnen Fachbereichsräten und Ausbildungskommissionen und der gemeinsamen Arbeit mit anderen Gruppierungen des breiten linken Bündnisses. Die in den Fachbereichsgremien erworbenen Kompetenzen setzen wir erfolgreich auch in den zentralen Gremien (Akademischer Senat, Kuratorium und Konzil) ein. Weiterhin stellen wir die Mehrzahl der studentischen Mitglieder in den zentralen Kommissionen für Lehre und Studium, Entwicklungsplanung sowie Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, die dort kontinuierlich die Entwicklung neuer Konzepte, beispielsweise zur Studienreform, maßgeblich mitgestalten. Die Koordinierung aller Aktivitäten erfolgt über das zweiwöchentlich stattfindende Treffen von VertreterInnen der FB-INIs, der FachbereichsINItiativen KOordination (INIKO). Seit langer Zeit treten wir uneingeschränkt für den Erhalt und weiteren Ausbau des TutorInnenmodells ein. Wir versuchen, neue Lehr- und Lernformen zu entwickeln und im regulären Studienbetrieb zu etablieren. Hierzu gehören zum Beispiel die Projektwerkstätten, die teilweise von den einzelnen INIs selbst getragen und organisiert werden. Unser Ziel sind unter sozial gerechten Bedingungen - d. h. unter anderem keine Studiengebühren in jedweder Form und Höhe - studierbare Studiengänge, die dem Bildungsauftrag der Universitäten und damit dem Anspruch der Gesellschaft an diese nachkommen. Für ein erfolgreiches Vorantreiben inhaltlicher Studienreform sind unterstützende Maßnahmen erforderlich, um in Zukunft leistungsfähige Studienreformmaßnahmen zügig verwirklichen zu können. Eine derartige flankierende Maßnahme ist das von uns entwickelte und durchgesetzte Studienbüromodell, das in einem Modellversuch an der TU Berlin - inzwischen absehbar erfolgreich - erprobt wird. Um eine flächendeckende Einrichtung der Studienbüros, die unter anderem für die Erarbeitung neuer Studien- und Prüfungsordnungen, Initiierung von Studienreformmaßnahmen und Verbesserung der Lehrorganisation geschaffen wurden, endgültig durchsetzen zu können, ist auch weiterhin eine starke Vertretung der Fachbereichsinitiativen in den zentralen Gremien erforderlich. Gegen jegliche Kürzungspläne, die die Abwicklung der LehrerInnenbildung und der Geistes- und Sozialwissenschaften an der TU Berlin zum Ziel haben, werden wir uns - wie auch in der Vergangenheit und bisher einigermaßen erfolgreich - auch weiterhin mit allen Mitteln zur Wehr setzen. Die Fachbereichsinitiativen sind in der Vergangenheit - aus finanzpolitischen sowie insbesondere aus inhaltlichen Gründen - immer für den Erhalt eines möglichst breiten Fächerspektrums an der TU Berlin und für eine sinnvolle Einbindung der sozial- und geisteswissenschaftlichen Lehrinhalte in die Natur- und Ingenieurwissenschaften und umgekehrt eingetreten. Die am 15. Januar 1997 anstehende Wahl des neuen Präsidenten wird hier einen Richtungsentscheid bringen: Prof. Hans-Jürgen Ewers als Kandidat der Konservativen steht für eine Beschränkung auf die Ingenieurwissenschaften und damit für den Weg zurück zur TH Charlottenburg, während der von uns unterstützte Kandidat, Prof. Ulrich Steinmüller (Reformfraktion), für den Erhalt eines breiten Fächerspektrums im vorgenannten Sinne eintritt. Die unter anderem massiv von Wissenschaftssenator Radunski geforderten Zwangsmaßnahmen, wie die Einführung von Studiengebühren und Zwangsexmatrikulation bei Überschreiten der Regelstudienzeiten, denen die irrige Annahme zugrunde liegt, die Studierenden seien die für die Hochschulmisere einzig Verantwortlichen, lehnen wir auch weiterhin kategorisch ab. Die momentane bildungpolitische Diskussion ist allerdings nur eine Folge des deutlichen Rechtsrucks der bundesdeutschen Parteipolitik. Die faktische Abschaffung des Asylrechts, der massive Abbau des sozialen Netzes und die immer stärkere Beschneidung der Bildungschancen junger Menschen unter dem Deckmantel der neoliberalen "Standort Deutschland"-Diskussion müssen den Widerstand aller demokratisch orientierten Institutionen und damit auch unserer Universität zur Folge haben. Diese und andere gesellschaftspolitische Auseinandersetzungen werden uns im Rahmen unserer Möglichkeiten ebenso beschäftigen wie die alltäglichen inneruniversitären. Für die Wahrnehmung Deiner Interessen brauchen wir allerdings Deine Unterstützung durch Deine Stimme. Geh' wählen! Die Fachbereichsinitiativen kandidieren gemeinsam mit den übrigen AStA-tragenden Gruppen Linke Liste und der Hochschulgruppe der Jusos für den Akademischen Senat in vier Listenverbindungen, für das Konzil in verschiedenen Einzellisten. Für das Kuratorium kandiert eine gemeinsame Liste der vorgenannten Gruppierungen unter dem Namen "Bündnisliste FB-INIs, LiLi, Jusos". Thomas Koegstadt © 1/'97 TU-Pressestelle [ ] |